Secessionen brachten den Alltag in die deutsche Kunst

Die Ausstellung in der dritten Etage der Alten Nationalgalerie macht deutlich, wovon die deutsche Kunst im 19. Jahrhundert geprägt war: auf der einen Seite die Idealisierung von Macht und Adel sowie auf der anderen imposante und romantisch geprägte Naturgemälde à la Caspar David Friedrich oder Karl Friedrich Schinkel. Hier eine …

Belebte Intelligenz ist gleichwertige Intelligenz

Es ist nicht ganz einfach, sich auf den Gedanken einzulassen, dass der Mensch sich nicht in erster Linie durch das Ausmaß seiner Intelligenz aus der „Natur“ heraushebt, sondern nur durch deren spezifische Form und unsere Spezialisierung auf konzeptionelles Denken und symbolische Kommunikation. Ein Grund dafür könnte die (im Kern berechtigte) …

Der Kampf gegen den Klimawandel ist gegendert

Auf den ersten Blick mag es absurd klingen, aber selbst der Kampf gegen die Klimakatastrophe wird maßgeblich von Erwartungen an geschlechtliche Identität geprägt. Und durch klassische Bilder von „Männlichkeit“ erschwert. Aufmerksam geworden bin ich darauf in dem sehr sehenswerten Video von Gittemary Johansen: how environmentalism became „women’s work“ // toxic …

Kapitalismus im Journalismus verzerrt die öffentliche Debatte

Journalistische Medien verstehen sich gerne als „Korrektiv“ gegenüber den Mächtigen in einer Gesellschaft. Gleichzeitig geben sie sich als objektive „Chronisten“ einer externen „öffentlichen Debatte“. Sie verkennen dabei oft jedoch nicht nur ihre eigene Rolle, sondern stützen auch strukturell die ohnehin schon Mächtigen: diejenigen mit genug Kapital, um die öffentliche Debatte …

Journalismus ist Medium, nicht Spiegel

Woher kommt eigentlich das Selbstbild von Journalist*innen, dass die Medien in erster Linie öffentliche Debatten abbilden? Diese Verteidigung kommt immer wieder auf, wenn Kritik laut wird, dass das Playbook der Faschist*innen wieder mal funktioniert hat und sie es mit kontrollierter Provokation geschafft haben, Aufmerksamkeit zu erregen und die Grenzen des …

Der Kampf gegen die Klimakatastrophe braucht einen kollektiven „Oh Shit“-Moment

Im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe ist immer wieder von Kipp-Punkten die Rede, die wir besser nicht erreichen bzw. reißen sollten. Wenn wir es doch tun – ich befürchte, da ist nicht mehr viel mit „falls“ – wird sich die Veränderung des Klimas noch weiter beschleunigen und möglicherweise eine selbstverstärkende Dynamik …

Airlines sind eigentlich Zentralbanken

In immer weniger Wirtschaftszweigen geht es tatsächlich darum, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Immer häufiger geht es stattdessen um Finanzgeschäfte, wie Kredite oder daraus abgeleitete Anlageformen, die am Kapitalmarkt verkauft werden können. Genau diese Konstruktion wurde 2008 dem US-amerikanischen Finanzmarkt zum Verhängnis. Eine …

Wir müssen unsere Infrastruktur zumindest in Grundzügen verstehen

Es ist mittlerweile glücklicherweise nicht mehr umstritten, dass die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte – darunter insbesondere Computer und das Internet – einen gewaltigen Einfluss auf unser Leben haben. Gleiches gilt auch für vergleichbar unscheinbare Infrastruktur, wie z. B. die Wasserversorgung. Doch gerade, wenn es um neuere Technologien geht, leidet …

Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht verstehen

Als Reaktion auf meine Überlegungen zu Komplexität und Kontrollverlust kam im Fediverse die Frage auf, ob wir Menschen überhaupt in der Lage sind, komplexe Systeme zu verstehen. Ich tue mich schwer, darauf definitiv zu antworten, weil wir Menschen immer ganz gut darin waren, unsere geglaubten „natürlichen“ Grenzen zu überwinden. Aber …

Versuchte Kontrolle über Komplexität erzeugt einen instabilen Teufelskreis

Das große Projekt der Menschheit in den letzten zwei bis dreihundert Jahren war die immer stärkere Kontrolle über die Welt. Ganz im – klischeehaften – biblischen Sinne hatten wir uns vorgenommen, sie uns untertan zu machen und unser Leben auf ihr bis auf den letzten Aspekt zu optimieren. Immer wenn …

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