Kognition sollte als universelles Phänomen untersucht werden

Wir sollten das Denken als universelles Phänomen untersuchen und dabei klassisch vom einfachen Modellorganismus ausgehen.

Als Konsequenz aus unserer mensch-zentrierten Herangehensweise an die Themen Intelligenz und Kognition fordert Frans de Waal ein Moratorium auf sämtliche Behauptungen menschlicher Überlegenheit. Statt das Denken vom Mensch her zu denken, sollten wir es wie jedes andere biologische Phänomen als genau solches verstehen: Als eigenständiges Element, das eine bestimmte Funktion erfüllt und sich auf die eine oder andere Weise in Tieren wiederfindet, ganz wie beispielsweise ein Blutkreislauf oder Organe.

Our first task is to find out how cognition in general operates, which elements it requires to function, and how these elements are attuned to a species’s sensory systems and ecology. We want a unitary theory that covers all the various cognitions found in nature. To create space for this project, I recommend placing a moratorium on human uniqueness claims.

Für die Forschung hätte dies die praktische Konsequenz, nicht länger beim Menschen anzusetzen, sondern bei einfacheren Modell-Organismen, von denen wir wichtiges Grundlagenwissen gewinnen. Erst im zweiten Schritt geht es dann um die Übertragung dieses Wissens auf komplexere Systeme.

A small set of animals produces basic knowledge applicable to many other species, including ourselves. The same applies to cognitive research, such as the way rats and pigeons have shaped our view of memory. I imagine a future in which we explore a range of capacities in specific organisms on the assumption of generalizability.

Dieses Vorgehen ist in der Biologie fest etabliert und war bei vielen Themen sehr erfolgreich. Es stößt in seiner praktischen Umsetzung an dieser Stelle jedoch auf eine fast undurchdringliche Barriere: das menschliche Ego:

Yet all this requires that we circumvent the fragile human ego and treat cognition like any other biological phenomenon.

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