Schimpansen gelten als Spitze der nicht-menschlichen Intelligenz

Schimpansen gelten als die intelligentesten Tiere, mittlerweile ist jedoch klar, dass andere Primaten und auch manche Krähen mit ihnen mithalten können.

In der Welt der nicht-menschlichen Tiere gelten Schimpansen als die Spitze der Evolution im Hinblick auf ihre Intelligenz. Parallel zu der Abgrenzung zwischen Menschen und nicht-menschlichen Tieren führt dies auch zu einer besonderen Position der Schimpansen in der Erforschung nicht-menschlicher Intelligenz. Dabei gibt es neben den Schimpansen mindestens drei weitere Arten von Primaten, die in eine Art „Steinzeit“ eingetreten sind, also in der Lage sind, bestimmte Werkzeuge zu nutzen und diese auch außerhalb ihres ursprünglichen Habitats zielgerichtet und erfolgreich einzusetzen. So schreibt Frans de Wall in seinem Buch Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are?:

It is testimony to the generalized intelligence of primates, because obviously they evolved in the trees, eating fruits and leaves, but here they were surviving on the beach. After humans, chimps, and capuchins, a fourth primate has entered the Stone Age.

Aber auch außerhalb der Gruppe der Primaten finden sich nicht-menschliche Tiere, die ein erstaunliches Maß an Intelligenz aufweisen, das es mit den Primaten mehr als aufnehmen kann. Dabei dienen die Primaten jedoch immer als Vergleichsmaßstab, an dem sich andere Tiere messen lassen müssen und mit dem sie verglichen werden. De Waal schreibt hier beispielsweise von einer Art Affenneid der Krähenforscher*innen, die ihre Tiere für teilweise sogar intelligenter halten und sich gegen die herausgehobene Stellung der Primaten aussprechen:

These studies have set up a friendly rivalry between primate chauvinists and corvid aficionados. I sometimes teasingly accuse the latter of “ape envy,” because in every publication they draw a contrast with the primates, saying the corvids are either doing better or at least equally well. Calling their birds “feathered apes,” they make outrageous claims such as “The only credible evidence of technological evolution in nonhumans to date comes from New Caledonian crows.”

Aus dieser Parallele in den Vergleichen zwischen Menschen und Primaten und denen zwischen Primaten und Krähen lässt sich der Schluss ziehen, dass wir grundsätzlich vorsichtig damit sein sollten, die vorgebliche Intelligenz von Tierarten zu bewerten, gerade wenn wir immer noch so schlecht darin sind, diese wissenschaftlich valide und speziesangemessen zu erheben oder wenn wir es mit Arten von Intelligenz zu tun haben, die uns grundsätzlich fremd sind:

We have no good reason to focus solely on chimpanzees, though. They often serve as a starting point, but “chimpocentrism” is a mere extension of anthropocentrism.

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