Wenn wir davon ausgehen, dass Tiere über ein beträchtliches Maß an Intelligenz verfügen, stellt sich auch bald die Frage nach der Kommunikation zwischen Menschen und anderen Tieren. An Versuchen in eine Richtung hat es dabei bislang nicht gemangelt. So schreibt Michelle Nijhuis in ihrem Artikel Buzz Buzz Buzz (€):
Humans have spent decades trying to teach other animals our languages—sometimes for convenience or amusement, sometimes out of scientific curiosity—but we’ve made little effort to learn theirs.
Diese Perspektive passt zu dem generellen Gefühl der Überheblichkeit, das die Menschen anderen Tieren entgegenbringen: Wir sind die Besonderen, die Überlegenen, die Tiere haben sich unserem Denken und unserem Sprechen anzupassen. Dabei können wir unsere Spezialisierung auf das konzeptionelle Denken wunderbar dafür nutzen, die Sprache der Tiere zu verstehen und ihre Interessen sowie Wünsche nachzuvollziehen.
Mit der Ethologie gibt es hierzu mittlerweile auch eine etablierte, wenn auch noch recht kleine, Disziplin. Zudem stehen uns vielfältige technologische Mittel zur Verfügung, unser Verständnis anderer Tiere zu verbessern. Nijhuis schreibt dazu in Anlehnung an Alexander Pschera:
Animal-tracking technology, Pschera believes, erases the perceived line between technology and nature, and between civilization and wilderness. “Technology is no longer the eternal adversary of nature,” he writes. Instead, “it has emerged as an ideal, adaptable interface between humans and their natural surroundings.”
Das Verhalten der Tiere in der „Wildnis“ muss und nicht länger fremd bleiben. Stattdessen können wir diese Technologie nutzen, um neue Einblicke zu gewinnen. Auf diese Weise können wir nach und nach die Sprache – in einem sehr weiten Sinne – anderer Spezies lernen und damit anfangen, Tiere nicht länger nur als etwas zu verstehen, das uns grundsätzlich fremd ist, und das wir in erster Linie als Ressource (aus)nutzen können.
Das wäre nämlich die eigentliche Konsequenz, wenn wir die Intelligenz und die damit verbundene Kommunikationsfähigkeit anderer Tiere wirklich akzeptieren würden. Von einer stummen Ressource würden sie dann zu eigenständigen Akteuren, deren Rechte wir als Menschen ernst nehmen müssen, und die eine Stimme in unserer politischen Struktur finden müssten:
Meijer emphasizes that animals are not passive objects for humans to ignore or argue over—or collect, Tiger King–style—but “individuals with their own perspectives on life,” and members of communities with which our species coexists. […] And because so many animals can intelligibly communicate their needs and wants, agreement and resistance, she proposes that they are, in a sense, political actors, deserving of a part in human political systems.
Das wäre dann allerdings das Ende für den aktuellen ausbeutenden Kapitalismus.