Lesenotizen - Seite 9

Lesenotiz

10. Juli 2023

Die Macht der Erinnerungen (Strange New Worlds, S02E04)

Wenn ich hier schon die Möglichkeit habe, regelmäßige meine Gedanken zu notieren, sollte ich das vielleicht auch zu den spannenden Ideen und Themen tun, die mir in den fiktiven Geschichten, die ich so konsumiere über den Weg laufen. Den Anfang macht heute die vierte Episode der zweiten Staffel der sehenswerten neuen Star-Trek-Serie „Strange New Worlds“.

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08. Juli 2023

Wie die DDR das Bauhaus vereinnahmt

Ok, ich sollte vielleicht doch erst das ganze Buch zu Ende lesen, bevor ich versuche, seinen Inhalt zusammenzufassen. Die Beobachtung, dass sich die DDR in der Architektur und der Gestaltung von dem Modernismus abwandte und auf historische Stilmittel zurückgriff galt nämlich nur bis zur Entstalinisierung von UdSSR und DDR. Diese führte nämlich zu einer Kehrtwende, bei der die Funktion eines Gebäudes in den Mittelpunkt rückte.

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07. Juli 2023

Struktur kann bei der Autorin oder dem Leser entstehen

Meine Überlegungen zur Rolle der Entropie beim Lesen und Schreiben bringen mich zu einem weiteren interessanten Punkte: der Frage danach, wer eigentlich die Energie aufbringt, die Entropie in einem Ideen- und Gedankensystem zu reduzieren, also ihm eine stabile Struktur zu geben: die Autorin oder der Leser?

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06. Juli 2023

Wölfe leben in Familien

Das Verhältnis von uns Menschen zur Natur ist komplex und vielschichtig. Das klassisch-romantische Bild von der unberührten Natur, die der Mensch nicht durch seine Technologie und seinen Schmutz entweiht hat, ist heutzutage auf jeden Fall nicht mehr aufrecht zu erhalten.

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05. Juli 2023

Google Reader war Google zu klein

Dass große Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon kein echtes Interesse an einem Wettbewerb haben, sondern in erster Linie Monopole etablieren wollen, zeigt sich auch sehr schön am Beispiel des 2013 eingestellten Google Reader – einem Rückgrat der damals noch sehr aktiven Blogging-Szene.

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04. Juli 2023

Architektur und Gewalt

In den letzten Tagen habe ich hier schon mehrfach über Architektur geschrieben, ihre Beziehung zur sozialen Welt und auch die Möglichkeiten der Kontrolle, die sich aus ihr ergeben.

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30. Juni 2023

Von Volksbedarf und Volksgeschichte

Eines der Mottos der Bauhaus-Gestaltung war der kurze Satz „Volksbedarf statt Luxusbedarf“. Zufälligerweise klingt dieses Motto auch wie eine sozialistische Parole, sodass es kein Wunder ist, dass das Bauhaus die Planungen zum Wiederaufbau in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. der frühen DDR prägte.

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29. Juni 2023

Gefährlicher Technikglaube

Gestern schrieb ich von der gefährlichen Verquickung zwischen dem Glauben in die Technologie und ihre Fähigkeit, Gesellschaft zu gestalten auf der einen Seite und dem fanatischen Willen, die Welt nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu müssen. Dieses Phänomen ist jedoch (leider) nicht nur historisch – zum Beispiel in der Spannung zwischen Bauhaus und Nationalsozialismus – zu finden, sondern bricht sich auch heute wieder Bahn.

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28. Juni 2023

Glauben an die Moderne im Bauhaus und im Nationalsozialismus

Ein paar Jahre lang war ich regelmäßig in Weimar und jedes Mal auch ein paar Stunden im dortigen – mittlerweile umgezogenen – Bauhaus-Museum. Die Ausstellung und der hervorragende Audioguide vermittelten mir eine tiefe Faszination mit der Kombination aus künstlerischer Freiheit und handwerklicher Strenge, die gleichzeitig sehr pragmatisch auf die Nützlichkeit der gestalteten Objekte ausgerichtet war.

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27. Juni 2023

Lieblingsfragen geben Wissen und Gedanken Struktur

Ich lese viel, denke viel und schreibe seit einigen Wochen auch wieder ein bisschen mehr. Ich habe aber gleichzeitig nicht das eine Thema, die eine Disziplin, in der ich mich bewege, sondern fühle mich schon immer zwischen den fachlichen Stühlen am wohlsten gefühlt – an den Schnittstellen, den Bruchkanten, den wechselseitigen blinden Flecken.

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26. Juni 2023

Open Source in der Architektur

Auch wenn ich eigentlich keinen direkten Bezug zur Architektur habe, stoße ich doch immer wieder auf diese Disziplin, wenn ich mich durch meine Themen bewege. Das liegt vermutlich in erster Linie daran, dass die Architektur letztendlich eine Manifestation sozialer Praxis und sozialer Beziehungen ist, die wiederum im Kern meiner Herzensdisziplin, der Soziologie, stehen.

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23. Juni 2023

Zur Realität sozialer Konstruktionen

Eine der großen Errungenschaften der Philosophie und vor allem der Soziologie, ist die Erkenntnis, dass viele Dinge in unserem Leben und unserer Welt nicht „einfach so“ sind, sondern in einem historischen – wie Luhmann sagen würde, „kontingenten“ – Prozess entstanden sind. Sich also keineswegs zwangsläufig aus irgendeiner Art sozialem Naturgesetz ergeben haben, sondern sich auch ganz anders hätten entwickeln können.

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21. Juni 2023

Auch Kritik kann einen Hype verstärken

Der Wert von Unternehmen und in gewissem Maße auch ihr Umsatz hängt nicht unbedingt davon ab, welche Leistung sie tatsächlich erbringen. Er hängt vielmehr in einem hohen Maße davon ab, welche Erwartungen ihnen zugeschrieben werden.

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20. Juni 2023

Neurowissenschaft „übersieht“ PoC

Naturwissenschaften geben sich gerne objektiv und von jeder menschlichen Verzerrung frei. Dabei ist schon lange klar, dass dies keineswegs der Fall ist, sondern sich auch hier immer und immer wieder Strukturen finden, die dafür sorgen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse – insbesondere über den Menschen – tatsächlich nur für eine kleine Gruppe von Menschen gelten; meistens weiße Männer.

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19. Juni 2023

Warum Spotify will, dass wir Playlisten hören

Die Musikindustrie hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach grundlegend gewandelt: vom Verkauf vom CDs, über den Verkauf von MP3-Dateien hin zum allgegenwärtigen Streaming via Spotify und Co.