Lesenotizen - Seite 12

Lesenotiz

18. März 2022

Es braucht neue Strukturen und Tools im Internet

Die Idee, des rebuild oder reclaim the internet richtet sich darauf, die Struktur des Internets grundlegend zu verändern und wieder näher an das heranzuführen, was es Anfang der 2000er Jahre so offen und flexibel gemacht hat. Es richtet sich gegen die Kommerzialisierung und insbesondere die Monopolisierung der Infrastruktur durch einige wenige Tech-Unternehmen.

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18. März 2022

Digitale Gärten sind eine Möglichkeit, komplexe Inhalte neben dem Strom zu platzieren

Digitale Gärten sind ein Gegenentwurf zum Bloggen, der nicht fertige Texte und den Kampf um Aufmerksamkeit und Leser:innen in den Mittelpunkt stellt, sondern das langsame und schrittweise Entwickeln von Gedanken und den Aufbau von Wissen. Sie sind damit eine Gegenreaktion auf die Organisation des Internets als Strom.

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18. März 2022

Das Internet ist zunehmend als Strom organisiert und das hat schwerwiegende Nachteile

Dadurch, dass Blog-Software so verbreitet und so einfach zu bedienen ist (und war), hat sie die Grundstruktur des Webs maßgeblich geprägt. Da Blogs auf einer umkehrten chronologischen Reihenfolge basieren, wurde dieses Format zum de-facto-Standard im Netz, auf dem jetzt auch die sozialen Medien und in gewissem Maße journalistische Publikationen basieren, schreibt Amy Hoy in How the Blog Broke the Web.

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17. März 2022

Digitale Gärten sind auch für den Journalismus ein interessantes Format

Auch der Journalismus hat im hohen Maße dazu beigetragen, dass das Internet als Strom organisiert ist. Er war schon immer von der Zeit abhängig: täglich, wöchentlich oder monatlich wurden zu diesem Zeitpunkt relevante Informationen zusammengestellt und in der Form fertiger Artikel präsentiert. Für die Darstellung komplexerer Zusammenhänge oder das „Wissen“ waren Bücher zuständig,

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17. Februar 2022

Aktueller Konservatismus ist Status-Quo-Extremismus

Der Blick auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussion im Hinblick auf den gesellschaftlichen Wandel bringt mich immer wieder an denselben Punkt: die Positionen, die heutzutage als „konservativ“ oder auch „rechtspopulistisch“ gelten, zeichnen sich durch eine Naturalisierung des Bestehenden und überhöhte Ansprüche an das Neue aus. Sie spiegeln damit eine Art Status-Quo-Extremismus wider.

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18. August 2021

Einfache Übungen können auch für Wissensarbeiter grundlegende Technik trainieren

Ein beliebter Vorwurf gegenüber der Schule ist, dass scheinbar sinnlose Wiederholen grundlegender Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Abschreiben eines Textes oder das Auswendiglernen eines Gedichts. Vielleicht kann man diese Punkte aber auch ein wenig anders framen:

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18. August 2021

Moderne Wissenschaft ist in erster Linie am Kriterium der Nützlichkeit orientiert

Seit einiger Zeit ist die Wissenschaft Diener zweier Herren: Auf der einen Seite steht die Idee des Wissens um des Wissens willen; das hehre Ideal des neugierigen Menschen, der seine Welt verstehen möchte. Die andere Seite ist profaner. Hier geht es um das konkrete Lösen von Problemen, das Erledigen von Aufgaben und – abstrakter formuliert – um die Kontrolle über die Welt. Hier steht die Wissenschaft im Dienste einer konkreten Aufgabe, sei es der Optimierung eines Produktionsprozesses, der Bekämpfung einer Krankheit oder eines schnelleren Internets.

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18. August 2021

Religiöser Extremismus ist auch eine Folge der Individualisierung

Ein hoch-aktuelles und eindrückliches Beispiel für die Schattenseiten des Individualismus findet sich in der aktuellen Verbreitung des radikalen Islamismus. Dieser ist nämlich keineswegs im Kern des Islam angelegt, sondern eine Ideologie des 20. Jahrhunderts, wie sowohl Ed Husain in Weltoffen aus Tradition als auch Thomas Bauer in Die Vereindeutigung der Welt nachzeichnen:

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13. Februar 2021

Der Individualismus bringt zahlreiche Probleme mit sich

Der Individualismus ist eine der grundlegendsten Ideologien unserer Zeit. Egal ob es um den kapitalistischen Mythos geht, der Wohlstand durch die individuelle Leistung rechtfertigt, oder um die Auflösung ehemals dominanter und als objektiv gültig akzeptierter Wertesysteme wie Religionen. Vielen Denker:innen gilt das als unbestreitbarer Fortschritt.

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13. Februar 2021

Natur- und Sozialwissenschaften unterscheiden sich grundlegend

Eine Diskussion, in die ich mich immer wieder einbringe ist die zum Unterschied zwischen Natur- und Sozialwissenschaften. Daher ist es vielleicht mal sinnvoll, hier meine zentralen Positionen etwas ausführlicher zu verschriftlichen, um dann später besser darauf verweisen zu können.

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09. Februar 2021

Individualisierung stellt zu hohe Anforderungen an den Einzelnen

Mit der Individualisierung haben die Religionen nicht nur die Deutungshoheit über die Erklärung der Welt an die Wissenschaften verloren. Sie haben auch ihre moralisch-ethische Verbindlichkeit an das Individuum abtreten müssen. Damit wird dem Individuum jedoch eine gewaltige Bürde auferlegt: Es muss die Antwort auf seine persönliche Frage nach dem guten und richtigen Leben nun komplett selbst beantworten und damit im Grunde die komplette menschliche Geistesgeschichte individuell nachvollziehen.

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07. Januar 2021

Ambiguitätstoleranz in der Wissenschaft

Der Wissenschaft kommt in der öffentlichen Debatte die Funktion zu, klare und eindeutige Antworten auf relevante Fragen zu liefern und damit grundsätzlich Ambiguität in der Gesellschaft zu reduzieren.

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18. August 2020

Wissensarbeiter unterschätzen die Parallelen zum klassischen Handwerk

Im Vergleich zwischen Wissensarbeit und klassischem Handwerk, gilt das klassische Handwerk oft als weniger „wert“ oder weniger angesehen. Es wird seltener in den Medien thematisiert und oft als Selbstverständlichkeit, die zu funktionieren hat, wahrgenommen. Daraus resultiert dann aber auch, dass Wissensarbeiter:innen die Arbeitsmethoden des klassischen Handwerks gering schätzen und davon ausgehen, hier wenig für die eigene Arbeit lernen zu können.

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29. Mai 2020

Corona und die Fähigkeit, eine andere Welt zu denken

Science-Fiction-Autoren haben von Berufs wegen einen besonderen Blick auf die Welt. Und gerade der US-amerikanische Autor Kim Stanley Robinson ist seit Jahrzehnten nicht nur für seine hellsichtigen und politischen Romane bekannt, sondern auch für seine klare politische Position.

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25. Mai 2020

Was Murmel-Rennen über die mediale Inszenierung von Sport verraten

Am Anfang jeder Woche warten wir voller Vorfreude auf das neue Segment aus Last Week Tonight, einer amerikanischen Show irgendwo zwischen Frontal 21, Böhmermann und heute Show. Letzte Woche ging es um den Sport in Zeiten von Corona, ein Thema, in dem Deutschland mit dem Re-Start der Fußball-Bundesliga und jetzt wohl auch mit dem Finalturnier der Basketball-Bundesliga weltweit „führend“ ist – ob im Sinne von „Wir haben es als erste geschafft“ oder von „Wir sind die Leichtsinnigsten“, lasse ich mal dahin gestellt. https://www.youtube-nocookie.com/embed/z4gBMw64aqk