Kapitalismus ist auf Abgrenzung zur Natur angewiesen

Wir Westler*innen haben ein ziem­lich kom­plex­es Denksys­tem aufge­baut, das es uns ermöglicht, uns von der Natur abzu­gren­zen und uns über sie zu erhöhen. Auch eine Verän­derung dieses Denksys­tems fällt uns trotz aller wider­sprüch­lichen Fak­ten über­raschend(?) schw­er. Ein­er der Gründe dafür kön­nte auch sein, dass unser aktuelles Gesellschaftssys­tem und ins­beson­dere unser Wirtschaftssys­tem in einem hohen Maße auf genau diese Unter­schei­dung angewiesen sind. In seinem Artikel Entan­gled Intel­li­gence zitiert der Autor Doug Bierend an dieser Stelle Jason Hick­el, der auf einen äußerst span­nen­den Punkt hin­weist:

Cap­i­tal­ism has always depend­ed on a dual­ism that upholds the human mind as sep­a­rate from the crude mat­ter of bio­log­i­cal life. As eco­nom­ic anthro­pol­o­gist Jason Hick­el notes in a recent episode of the pod­cast Upstream, that sense of sep­a­rate­ness was cen­tral to over­com­ing the “strong moral and cul­tur­al bar­ri­ers that pre­vent you from dam­ag­ing and exploit­ing the ecosys­tems on which you depend.

Unser aller Kap­i­tal­is­mus hat also auch hier möglicher­weise seine Fin­ger im Spiel. Ein so aus­beu­ter­isches Sys­tem ist aber logis­cher­weise darauf angewiesen, dass wir die Welt um uns herum als reine Ressource ver­ste­hen, der wir keinen beson­deren moralis­chen Wert zuschreiben. Nur dann kön­nen wir sie ohne schlecht­es Gewis­sen auf mon­etäre Werte reduzieren und unsere aggres­sive Grund­hal­tung ausüben.

Quellen

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