Nicht-lineare Notizen können Entropie stabil halten

Ein älterer Text, den meine Praxis bereits überholt hat, der aber bedenkenswerte Ideen liefert: Nicht-lineare und nicht-statische Notiz- und Publikationsverfahren wie Zettelkästen und digitale Gärten erlauben ein besonderes Vorgehen in der Entwicklung der Entropie zwischen Lesen und Schreiben: Sie machen es möglich, ein „mittleres“ Maß der Entropie zeitlich stabil zu halten. Sie fassen die diffusen …

Struktur kann bei der Autorin oder dem Leser entstehen

Meine Überlegungen zur Rolle der Entropie beim Lesen und Schreiben bringen mich zu einem weiteren interessanten Punkte: der Frage danach, wer eigentlich die Energie aufbringt, die Entropie in einem Ideen- und Gedankensystem zu reduzieren, also ihm eine stabile Struktur zu geben: die Autorin oder der Leser? In der klassischen Kommunikationsforschung gibt es …

Die Entropie von Lesen, Denken und Schreiben

Seit einiger Zeit schwirren mir ein paar Gedanken zum Verhältnis zwischen dem Schreiben, dem Lesen, dem Denken und dem Notizen-Machen im Kopf herum und welche Rolle die physikalische Idee der Entropie spielen könnte, um diese Prozesse und ihre Wechselwirkungen besser zu verstehen. Anlass dazu ist der wirklich großartige Roman Maxwell’s Demon von Steven Hall, …

Wissensarbeiter sollten ihr Werkzeug ernst nehmen

Im Vergleich zwischen Wissensarbeit und klassischem Handwerk, gilt das klassische Handwerk oft als weniger „wert“ oder weniger angesehen. Es wird seltener in den Medien thematisiert und oft als Selbstverständlichkeit, die zu funktionieren hat, wahrgenommen. Daraus resultiert dann aber auch, dass Wissensarbeiter:innen die Arbeitsmethoden des klassischen Handwerks gering schätzen und davon …

Auch Wissensarbeit braucht Training

Ein beliebter Vorwurf gegenüber der Schule ist, dass scheinbar sinnlose Wiederholen grundlegender Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Abschreiben eines Textes oder das Auswendiglernen eines Gedichts. Vielleicht kann man diese Punkte aber auch ein wenig anders framen: Wenn Sportler*innen oder Musiker*innen trainieren – egal auf welchem Niveau – nutzen sie immer …

Sequoia Nagamatsu: How High We Go in the Dark

„How High We Go In the Dark“ erzählt die Zukunft der Menschheit mit einer ganz besonderen Prämisse: Ein urzeitliches Virus taut aus dem Permafrost Sibiriens auf und zieht um die Welt – nicht so schnell wie in den letzten Jahren Corona, aber genauso gründlich und viel tödlicher. Anstatt nun aber …

Rebecca Giblin und Cory Doctorow: Chokepoint Capitalism

Mit ihrem Buch „Chokepoint Capitalism“ weisen Rebecca Giblin und Cory Doctorow auf eine Eigenheit des Plattformkapitalismus à la Amazon oder Google hin, die bisher meiner Wahrnehmung nach nicht so klar angesprochen wurde: Plattformen sind bewusst darauf hinentwickelt, nicht nur Monopolist (also einziger Anbieter für ihre Kunden) zu sein, sondern gleichzeitig …

Michael Easter: The Comfort Crisis

In seinem Buch „The Comfort Crisis“ beschreibt Michael Easter, wie das „komfortable und anstrengungsfreie“ Leben unsere psychische wie physische Gesundheit schwächt. Er fasst interessante Forschungsergebnisse zusammen und gibt hilfreiche Denkanstöße für das eigene Leben – es durch ein wenig Beschwernis besser zu gestalten. ABER!!! Er tut dies unreflektiert vor seinem …

Mariana Mazzucato & Rosie Collington: The Big Con

In ihrem Buch „The Big Con“ gehen Marianna Mazzucato und Rosie Collington der Rolle nach, die die großen Unternehmensberatungen in den letzten Jahrzehnten in der Gestaltung unserer Wirtschaft gespielt haben. Die Autorin sehen in ihnen die zentralen Vertreter und Treiber hinter der zunehmenden Privatisierung öffentlicher Aufgaben, von der sie dann …

Andrea Wulf: Magnficent Rebels

Im Deutschunterricht hatte ich schon so grob mitbekommen, wie wichtig die deutsche Romantik – und insbesondere Goethe und Schiller – für die Literaturgeschichte waren. Andrea Wulf zeigt in ihrem Buch nun aber auf, dass auch die Philosophie und sogar unser gesamtes modernes Weltbild durch diese kleine Gruppe „deutscher“ Denker*innen geprägt …

Jol Rosenberg: Das Geflecht

Ein Planet voller Rohstoffe ist für die Menschen der Zukunft zu verlockend, als dass sie ihn ignorieren könnten. Und so haben sie sich häuslich einrichtet und beginnen, seine Schätze zu heben. Dabei gibt es Reiche und Mächtige genauso wie Arme und Ohnmächtige. Erstere sichern sich weiteren Reichtum, während letztere verzweifelt …

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