Notiz

  • Bleiben wir mal noch bei dem The­ma, dass Kapitalist*innen sich nicht wirk­lich einem fairen Wet­tbe­werb stellen wollen: Ein weit­er­er span­nen­der Mech­a­nis­mus, wie sie ver­hin­dern kön­nen, dass andere – ins­beson­dere neu gegrün­dete – Unternehmen ihnen ihre Mark­tan­teile stre­it­ig machen, span­nt den Staat als Erfül­lungs­ge­hil­fen ein. Für große Monop­o­lis­ten kann es näm­lich äußerst nüt­zlich sein, wenn der…

  • Neben dem Krieg in der Ukraine war die darauf fol­gende Infla­tion eines der größten medi­alen The­men des let­zten Jahres. Auf den Ein­marsch Rus­s­lands in die Ukraine fol­gte unter anderem eine Berichter­stat­tung, die vor steigen­den Preisen im Rest der Welt warnte – ins­beson­dere natür­lich in den unmit­tel­bar betrof­fe­nen Bere­ichen: fos­sile Energie, weil ein Großteil unser­er Brennstoffe…

  • Dem Schreiben kommt eine ganz beson­dere Rolle zu, wenn es um das präzise und struk­turi­erte Denken geht. Es kann uns beim unmit­tel­baren Denken helfen, die Struk­tur unseres Denkens sta­bil­isieren und dazu dienen, ein Archiv eigen­er und fremder Gedanken anzule­gen. Auf jeden Fall ist das Schreiben jedoch ein höchst per­sön­lich­er Akt, der uns hil­ft, Dinge zu…

  • In Ihrem Buch Choke­point Cap­i­tal­ism beschreiben Rebec­ca Gib­lin und Cory Doc­torow einen sehr span­nen­den Mech­a­nis­mus, wie sich dig­i­tale Plat­tfor­men wie Ama­zon, aber auch Apple, Spo­ti­fy oder Google in eine sehr spez­i­fis­che und extrem lukra­tive Mark­t­po­si­tion manövri­eren kon­nten: Bei der Reg­ulierung von Märk­ten set­zen die Behör­den in erster Lin­ie darauf, „Mono­pole“ zu ver­hin­dern, also Märk­te, in…

  • Eine der grundle­gen­den Ideen des Kap­i­tal­is­mus ist der möglichst freie Wet­tbe­werb zwis­chen Unternehmen, zwis­chen Per­so­n­en, zwis­chen Pro­duk­ten und zwis­chen Ideen. Im Spiel von Ange­bot und Nach­frage entste­ht dann, mod­eriert durch den Preis, eine effiziente Verteilung der knap­pen Ressourcen. Diese Idee geht aus von Adam Smith, nahm ihren Weg über die math­e­ma­tisch-abstrak­ten Mod­elle der neo-klas­sis­chen Wirtschaftswis­senschaften…

  • Hart­mut Rosas Über­legun­gen zur Unver­füg­barkeit und der Aggres­sion, mit der wir der Welt gegenüber treten, führen ihn schließlich zu drei Momenten, die für eine echte Res­o­nanzbeziehung notwendig sind: die Berührung, die Selb­st­wirk­samkeit und die Ver­wand­lung. Eine echte Berührung im Sinne Rosas set­zt voraus, dass wir uns nicht mit einem eige­nen Plan, eige­nen Zie­len oder unser­er…

  • In jedem Bere­ich gibt es die Reformer*innen, die am lieb­sten alles Alte abschaf­fen und durch Neues erset­zen möcht­en. Dabei sind es beson­ders die Dinge, die aus heutiger Per­spek­tive vol­lkom­men sinn­los wirken, welche als Erste dem Reformeifer zu Opfer fall­en. Dass ein der­ar­tiges Vorge­hen eine schlechte Idee sein kann, beschreibt der britis­che Autor G. K. Chester­ton…

  • Ging es gestern noch um den juris­tis­chen Zwill­ing der Welt, wen­den wir uns heute im Grunde genau dem Gegen­teil zu: der man­i­festen Infra­struk­tur, die das Leben in Teilen der Welt so kom­fort­a­bel und so sich­er macht. In ihrem äußerst lesenswerten Artikel Care at Scale beschreibt Deb­bie Chachra, dass Infra­struk­tur – wie z. B. die Wasserver­sorgung…

  • Es ist eine etablierte rhetorische und konzep­tionelle Fig­ur, von einem dig­i­tal­en Zwill­ing der Welt zu sprechen. Armin Nasse­hi nutzt diesen Gedanken beispiel­sweise in seinem Buch Muster: Er beschreibt damit, dass wir immer mehr dig­i­tale Dat­en sam­meln und unsere Entschei­dun­gen und unser Han­deln in der Welt dann auf diesen Dat­en basieren: Kred­ite wer­den auf der Grund­lage…

  • Einen Punkt aus den Über­legun­gen zu Res­o­nanz und Unver­füg­barkeit aus dem Buch von Hart­mut Rosa möchte ich hier nochmal auf­greifen und ver­tiefen: Unser gestörtes Ver­hält­nis zur Welt, das uns dazu treibt, die Welt mehr und mehr unter unsere Kon­trolle brin­gen zu wollen. Rosa beschreibt, wie wir uns in eine Sit­u­a­tion manövri­ert haben, in der es…