Notiz

  • Ging es gestern noch um den juris­tis­chen Zwill­ing der Welt, wen­den wir uns heute im Grunde genau dem Gegen­teil zu: der man­i­festen Infra­struk­tur, die das Leben in Teilen der Welt so kom­fort­a­bel und so sich­er macht. In ihrem äußerst lesenswerten Artikel Care at Scale beschreibt Deb­bie Chachra, dass Infra­struk­tur – wie z. B. die Wasserver­sorgung…

  • Es ist eine etablierte rhetorische und konzep­tionelle Fig­ur, von einem dig­i­tal­en Zwill­ing der Welt zu sprechen. Armin Nasse­hi nutzt diesen Gedanken beispiel­sweise in seinem Buch Muster: Er beschreibt damit, dass wir immer mehr dig­i­tale Dat­en sam­meln und unsere Entschei­dun­gen und unser Han­deln in der Welt dann auf diesen Dat­en basieren: Kred­ite wer­den auf der Grund­lage…

  • Einen Punkt aus den Über­legun­gen zu Res­o­nanz und Unver­füg­barkeit aus dem Buch von Hart­mut Rosa möchte ich hier nochmal auf­greifen und ver­tiefen: Unser gestörtes Ver­hält­nis zur Welt, das uns dazu treibt, die Welt mehr und mehr unter unsere Kon­trolle brin­gen zu wollen. Rosa beschreibt, wie wir uns in eine Sit­u­a­tion manövri­ert haben, in der es…

  • Dieses Jahr kann ich lei­der mal wieder nicht auf der re:publica in Berlin sein. Doch glück­licher­weise kann man viele der inter­es­san­ten Ideen und The­men, die dort disku­tiert wer­den, auch vom heimis­chen Schreibtisch ver­fol­gen. Heute wurde mir da in erster Lin­ie dieser äußerst inter­es­sante Vor­trag des selb­sterk­lärten „Lud­diten“ tante in die Time­line gespült. Tante ist in…

  • Ein beliebter Vor­wurf gegenüber der Schule ist, dass schein­bar sinnlose Wieder­holen grundle­gen­der Tätigkeit­en, wie zum Beispiel das Abschreiben eines Textes oder das Auswendigler­nen eines Gedichts. Vielle­icht kann man diese Punk­te aber auch ein wenig anders fra­men: Wenn Sportler*innen oder Musiker*innen trainieren – egal auf welchem Niveau – nutzen sie immer auch Übun­gen, die grundle­gende Bewe­gungsabläufe…

  • Zwei der span­nend­sten wis­senschaftlichen Konzepte, die mir bis­lang über den Weg gelaufen sind, sind Entropie und Emer­genz. Dabei beschreibt die Entropie in der Physik das Maß der „Unord­nung“ in einem Sys­tem – beispiel­sweise das Chaos in ein­er Legok­iste. Emer­genz hinge­gen beschreibt einen Prozess, bei dem aus ein­er Samm­lung von Teilen etwas Größeres entste­ht, das sich…

  • In seinem Buch Unver­füg­barkeit schreibt Hart­mut Rosa, dass unsere gesamte mod­erne Gesellschaft darauf aus­gerichtet ist, die Welt ver­füg­bar zu machen, sie zu kon­trol­lieren und sie geplant in unserem Sinne nutzen zu kön­nen. Gle­ichzeit­ig set­zt die eben­falls von Rosa aus­führlich beschriebene Res­o­nanz zwin­gend ein gewiss­es Maß an „Unver­füg­barkeit“ voraus: Res­o­nanz entste­ht für ihn daraus, dass wir…

  • Gestern ist mir mal wieder ein span­nen­der Gedanke dazu über den Weg gelaufen, wie ich das Schreiben und das Denken bess­er in meinen All­t­ag inte­gri­ert bekomme: Jack Ivers schreibt in seinem Post How To Write Every­day über Matthias Otts Beitrag Writ­ing, Frag­ments and the Memex Method, der sich wiederum Cory Doc­torows Text The Memex Method…

  • Ger­ade ist mir ein kurzes Video über die Tak­tik eines konkreten brasil­ian­is­chen Vere­ins über den Weg gelaufen, in dem sich sehr schön zeigt, wie sich im Fußball über­greifende gesellschaftliche Entwick­lun­gen wider­spiegeln – und zwar nicht nur im Hin­blick auf seine zunehmende Geld-Fix­ierung: Dabei geht es in erster Lin­ie darum, dass der europäis­che #Fußball in hohem…

  • Die Entwick­lung von KI-Tools im Bere­ich der Kun­st – wie z. B. der Bild­gen­er­a­tor Mid­jour­ney oder der Google-Algo­rith­mus Musi­cLM – brin­gen auf den ersten Blick eine gewaltige Demokratisierung der Kun­st: Jede*r wird nun in die Lage ver­set­zt, den eige­nen Gedanken und Gefühlen in ein­er Form Aus­druck zu ver­lei­hen, die als „Kun­st“ wahrgenom­men wer­den kann. Diese…