Notiz

  • In den let­zten Wochen habe ich immer wieder über die men­schliche Intel­li­genz geschrieben und darüber, wie sie sich von tierisch­er und auch kün­stlich­er unter­schei­det – oder eben nicht. Dieses The­ma lässt mich ger­ade nicht los, sodass ich mich in den näch­sten Monat­en etwas tiefer darein versenken werde. Das wird sich natür­lich auch auf die The­men…

  • Die Ausstel­lung in der drit­ten Etage der Alten Nation­al­ga­lerie macht deut­lich, wovon die deutsche Kun­st im 19. Jahrhun­dert geprägt war: auf der einen Seite die Ide­al­isierung von Macht und Adel sowie auf der anderen imposante und roman­tisch geprägte Naturgemälde à la Cas­par David Friedrich oder Karl Friedrich Schinkel. Hier eine kleine Auswahl entsprechen­der Gemälde aus…

  • Neben dem kon­flik­t­be­hafteten Ver­hält­nis zwis­chen Ich und Selb­st ist unser west­lich­es Welt­bild von ein­er zweit­en Grun­dan­nahme geprägt, die bei genauerem Hin­se­hen unzuläs­sig vere­in­facht und uns nur einen beschränk­ten Auss­chnitt der Welt zugänglich macht: dem wis­senschaftlichen Reduk­tion­is­mus. Dieser geht im Kern davon aus, dass ich das Ver­hal­ten eines Sys­tems dadurch ver­ste­hen bzw. erk­lären kann, dass ich…

  • Den Kon­flikt zwis­chen Ich und Selb­st kön­nen wir nur dann bei­le­gen, wenn wir ein neues Ver­ständ­nis für die Inter­ak­tion dieser bei­den Aspek­te entwick­eln. Einen spez­i­fis­chen Ansatz ver­fol­gt hier Anto­nio Dama­sio, der dem ratio­nalen Teil unseres Denkens Emo­tio­nen an die Seite stellt, die in seinen Augen eng mit dem Selb­st ver­bun­den sind. Neben die Fak­ten und…

  • Das west­liche Denken ist in hohem Maße geprägt von einem klaren Dual­is­mus zwis­chen der „natür­lichen“ Dimen­sion unseres Denkens und ein­er spez­i­fisch men­schlichen „ratio­nalen“ Dimen­sion. Pla­ton unter­schied zwis­chen einem sterblichen Kör­p­er und ein­er unsterblichen Seele, was dann durch das Chris­ten­tum aufge­grif­f­en und moralisch aufge­laden wer­den kon­nte: Die göt­tliche Seele strebt nach dem Guten, muss dafür aber…

  • Es ist nicht ganz ein­fach, sich auf den Gedanken einzu­lassen, dass der Men­sch sich nicht in erster Lin­ie durch das Aus­maß sein­er Intel­li­genz aus der „Natur“ her­aushebt, son­dern nur durch deren spez­i­fis­che Form und unsere Spezial­isierung auf konzep­tionelles Denken und sym­bol­is­che Kom­mu­nika­tion. Ein Grund dafür kön­nte die (im Kern berechtigte) War­nung sein, anderen Tieren oder…

  • Wir Men­schen haben uns zu großen Teilen halb­wegs damit abge­fun­den, dass wir gemein­same Vor­fahren mit den heute leben­den Affen haben und im Kern dann auch doch nur eine spez­i­fis­che Art Tier in einem kom­plex­en Stamm­baum. Trotz­dem ziehen wir eine sehr scharfe Gren­ze zwis­chen „uns“ und der „Natur“. Ger­ade in der Abgren­zung gegenüber anderen Tieren ist…

  • Auf den ersten Blick mag es absurd klin­gen, aber selb­st der Kampf gegen die Kli­makatas­tro­phe wird maßge­blich von Erwartun­gen an geschlechtliche Iden­tität geprägt. Und durch klas­sis­che Bilder von „Männlichkeit“ erschw­ert. Aufmerk­sam gewor­den bin ich darauf in dem sehr sehenswerten Video von Git­temary Johansen: how envi­ron­men­tal­ism became „women’s work“ // tox­ic mas­culin­i­ty and the eco gen­der…

  • Jour­nal­is­tis­che Medi­en ver­ste­hen sich gerne als „Kor­rek­tiv“ gegenüber den Mächti­gen in ein­er Gesellschaft. Gle­ichzeit­ig geben sie sich als objek­tive „Chro­nis­ten“ ein­er exter­nen „öffentlichen Debat­te“. Sie verken­nen dabei oft jedoch nicht nur ihre eigene Rolle, son­dern stützen auch struk­turell die ohne­hin schon Mächti­gen: diejeni­gen mit genug Kap­i­tal, um die öffentliche Debat­te in ihrem Sinne zu bee­in­flussen.…

  • Woher kommt eigentlich das Selb­st­bild von Journalist*innen, dass die Medi­en in erster Lin­ie öffentliche Debat­ten abbilden? Diese Vertei­di­gung kommt immer wieder auf, wenn Kri­tik laut wird, dass das Play­book der Faschist*innen wieder mal funk­tion­iert hat und sie es mit kon­trol­liert­er Pro­voka­tion geschafft haben, Aufmerk­samkeit zu erre­gen und die Gren­zen des Sag­baren ein wenig weit­er zu…