Notiz

  • Während mir die Darstel­lun­gen von Erik Hoel zur intrin­sis­chen Per­spek­tive dur­chaus plau­si­bel erscheinen, klin­gen sie doch auch sehr nach der mit­tler­weile wider­legten Sapir-Whorf-Hypothese, dass wir nur die Dinge denken und fühlen kön­nen, für die wir auch eine Sprache haben. Eine Lösung für diesen Wider­spruch kön­nte darin zu find­en sein, zwis­chen einem indi­vidu­ellen Denken und einem…

  • Die Geschichte des men­schlichen Denkens lässt sich ent­lang der Entwick­lung ein­er exter­nen und ein­er inter­nen Per­spek­tive nachze­ich­nen. Mit Blick auf die interne Per­spek­tive stellt Erik Hoel in seinem Buch The World Behind the World: Con­scious­ness, Free Will, and the Lim­its of Sci­ence eine steile These vor, für die es in meinen Augen mehr Belege braucht,…

  • Auch wenn wir die grundle­gende Fähigkeit zu Intel­li­genz und Kog­ni­tion nicht men­schen­zen­tri­ert betra­cht­en soll­ten, ist doch auch unstre­it­ig, dass wir Men­schen beson­dere Arten und Wege entwick­elt haben, über die Welt, aber auch uns selb­st nachzu­denken. Erik Hoel beschreibt im ersten Kapi­tel seines Buchs The World Behind the World: Con­scious­ness, Free Will, and the Lim­its of…

  • Bürg­er­räte wer­den immer mal wieder disku­tiert, wenn es darum geht, die Bürger*innen stärk­er in die Poli­tik einzu­binden und Poli­tik in Bere­ichen zu machen, die im klas­sis­chen poli­tis­chen Geschäft nur schw­er zu bear­beit­en sind – etwa der Kli­maschutz. Dawn Nak­a­gawa und Mar­jan Ehsas­si zeigen in ihrem Essay Putting The Pub­lic Back In Pub­lic Pol­i­cy am Beispiel…

  • Wis­senschaft liefert keineswegs dauer­hafte und gesicherte Erken­nt­nisse. Sie muss stattdessen als dauer­hafter sozialer Aushand­lung­sprozess darüber ver­standen wer­den, welch­es Wis­sen wir für gut genug abgesichert hal­ten, um es zur Grund­lage weit­er­er Forschung oder gar unseres Han­delns zu machen. Diese Aushand­lung unter­liegt dabei densel­ben Verz­er­run­gen und Fehlschlüssen wie andere soziale Prozesse auch – wenn auch im Ver­gle­ich…

  • Let­zte Woche habe ich über die unter­schiedlichen Maßstäbe geschrieben, die ich an tierisches und maschinelles Denken anlege. Statt hier kat­e­go­ri­ale Unter­schiede zu sehen, kön­nte eine Lösung darin beste­hen, Denken als dif­feren­ziertes Phänomen mit unter­schiedlichen Dimen­sio­nen zu begreifen. Auf der Grund­lage ein­er weit­eren Lek­türe von John Sear­le bin ich jet­zt bei der Dif­feren­zierung für mich noch…

  • Geld ist ver­mut­lich die Illu­sion mit dem stärk­sten Ein­fluss auf das Wohl und Wehe unser­er Gesellschaften. Es ist ein selb­stver­ständlich­er Bestandteil unser­er Welt und wird im All­t­ag nur sel­ten sys­tem­a­tisch hin­ter­fragt. Zinssätze wer­den disku­tiert oder Steuern, aber das Konzept des Geldes selb­st scheint in Stein gemeißelt. Jacob Bayn­ham stellt in seinem Artikel What If Mon­ey…

  • Wenn wir Intel­li­genz als emer­gentes Phänomen ver­ste­hen, müssen wir immer zwei Ebe­nen bedenken: eine „Mikro“-Ebene, auf der viele unter­schiedliche Ele­mente miteinan­der ver­bun­den sind und inter­agieren und eine „Makro“-Ebene, auf der wir das Phänomen beobacht­en kön­nen, das wir dann als „intel­li­gent“ beze­ich­nen. Dabei ist die „Intel­li­genz“ nicht scharf definiert, ste­ht aber sicher­lich eng ver­bun­den mit der…

  • Nicht nur wis­senschaftliche Ideen, auch die his­torischen Forschen­den selb­st ver­lieren im Rück­blick ihre Real­ität und entwick­eln sich zu Pro­jek­tions­flächen und zur Grund­lage von Erzäh­lun­gen und Mythen, die nicht mehr viel mit ihnen selb­st zu tun haben müssen. Das führt zuerst dazu, dass wir his­torische Forschende, aber auch andere Per­so­n­en nicht mehr als Men­schen sehen, son­dern…

  • Nicht nur his­torische Fig­uren, über die es kaum schriftliche Aufze­ich­nun­gen gibt, wer­den im Laufe der Geschichte zu Pro­jek­tions­flächen für poli­tis­che Inter­essen und Inter­pre­ta­tio­nen, die mehr über die Jet­ztzeit ver­rat­en, als über die Ver­gan­gen­heit. Dies gilt genau­so für andere Ideen und Per­so­n­en, auch in der Wis­senschaft. Ger­ade in unser­er mod­er­nen Welt, die vorge­blich viel auf die…