Wissenschaftliche Revolution im Kern eine pragmatische Wende

Die „wissenschaftliche Revolution“ gilt gemeinhin als der Übergang zu harter und sicherer Wissenschaft, die strenge Messung und Logik an die Stelle hypothetischer Argumentation und allgemeinen Aberglaubens stellt. In ihrem Buch Rules zeigt Lorraine Daston jedoch, dass diese Wende eher pragmatisch war:

By the mid-eighteenth century, the sciences had adopted and refined empirical practices originally developed in the arts and crafts, such as observation and experiment; lowered their sights from certain to merely probable knowledge; embraced utility alongside understanding as a goal; and abandoned logic for mathematics as their ideal of demonstration.

Damit verstärkt sie nochmal einen Punkt, den ich hier anderer Stelle bereits gemacht habe: Wissenschaft zielt nicht auf objektives Wissen, sondern auf konkrete Nützlichkeit und dafür bedarf es in erster Linie verlässlicher Vorhersagen, wie auch schon Michael Strevens in seinem Buch The Knowledge Machine deutlich macht.