Unterwerfung unter die Maschinen ist logische Konsequenz des westlichen Weltbildes

Wenn wir auf die Entwick­lung des west­lichen Welt­bildes der let­zten 2000 Jahre blick­en, ist es let­ztlich nur fol­gerichtig, dass wir Men­schen uns in den let­zten rund 250 Jahren immer mehr den Maschi­nen unter­ge­ord­net haben. Und es über­rascht auch nicht, dass es mit­tler­weile en vogue ist, die Zukun­ft der Men­schheit in ein­er Art Sym­biose mit den Maschi­nen zu sehen.

Den zen­tralen Wen­depunkt in dieser Entwick­lung sieht Phillip Blom in seinem Buch Unter­w­er­fung im Ersten Weltkrieg:

In Europa markierte das Erleb­nis des Ersten Weltkriegs einen Wen­depunkt. Bis­lang hat­ten Men­schen die Natur beherrscht und zu ihrer Unter­w­er­fung mech­a­nis­che Hil­f­s­mit­tel benutzt. In den mech­a­nisierten Schlacht­en an der West­front wurde ein­er ganzen Gen­er­a­tion deut­lich, dass Mut, Muskeln und Männlichkeit, Begriffe wie Ehre und Tapfer­keit, Prinzip­i­en, Bil­dung oder Überzeu­gung keine Chance hat­ten gegen die Arma­da der Maschi­nen, die geschickt wurde, um sie zu töten.

Hier wurde dem Men­schen zum ersten Mal deut­lich, dass er bei seinem Pro­jekt, die Welt zu unter­w­er­fen, einen mächti­gen und möglicher­weise über­lege­nen Konkur­renten bekom­men hat:

The­ol­o­gisch wie tech­nol­o­gisch bleibt der Men­sch fehler­an­fäl­lig. Maschi­nen aber haben diese tierische Hälfte nicht, sie sind ganz automa­tis­che Engel, ganz ihrem Zweck gewid­met und ver­sprechen rei­bungslos­es Funk­tion­ieren. In einem mech­a­nis­tis­chen Welt­bild waren sie der logis­che näch­ste Schritt hin zu ein­er vol­lkomme­nen Beherrschung der Natur, vol­lkommen­er, als es bloßen Men­schen je gelun­gen wäre.

Nun stellt sich uns also die Frage: Ver­fol­gen wir das Unter­w­er­fung­spro­jekt der let­zten 2000 Jahre kon­se­quent weit­er, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns let­ztlich selb­st zu unter­w­er­fen. Alles für das große Pro­jekt der Men­schheit. Wir kön­nten natür­lich auch anfan­gen, dieses Pro­jekt für been­det zu erk­lären, und uns einen neuen Platz in dieser Welt zu erar­beit­en. Aktuell sieht es aber eher danach aus, als wür­den wir uns „treu“ bleiben:

Immer mehr ver­lieren Men­schen nicht nur die Mit­tel zur Herrschaft an die Notwendigkeit­en der dig­i­tal­en Ver­net­zung, sie ver­lieren auch die Möglichkeit, die Entschei­dungsstruk­turen und Prozesse dieser dig­i­tal­en Welt zu ver­ste­hen, und sie sind der Logik der Dinge dadurch ten­den­ziell aus­geliefert.

Quellen

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