• Der Strom ist in erster Lin­ie für den Kon­sum gedacht. Leser*innen ste­hen an seinem Rand und schauen, was jet­zt ger­ade Inter­es­santes an ihnen vorüber schwimmt. Durch einen Garten hinge­gen kann man schlen­dern, wann immer man ger­ade will. Dabei bleibt vieles über die Zeit hin­weg beste­hen, manch­es verän­dert sich aber auch. Es wächst und gedei­ht. Ein…

  • Mit einem Fluss kann man nicht viel mehr machen, als Dinge hineinzuw­er­fen und im Sinne ein­er Flaschen­post zu warten und zu hof­fen, dass irgen­det­was von der eige­nen Nachricht irgend­wo ankommt. Gle­ichzeit­ig ist diese Nachricht aber auch in ihrer Flasche fest verko­rkt und außer­halb unser­er Kon­trolle. Wir kön­nen sie nicht mehr verän­dern oder anpassen. Sie ist…

  • Wenn wir darüber nach­denken, auf welche Weise Infor­ma­tio­nen struk­turi­ert und geord­net wer­den kön­nen, gibt es zahlre­iche unter­schiedliche Ansatzpunk­te. Ein Ansatzpunkt, der ger­ade im Inter­net immer wichtiger gewor­den ist, ist die zeitliche Dimen­sion. In den let­zten Jahren hat sich das Inter­net von ein­er Samm­lung sta­tis­ch­er Infor­ma­tio­nen immer mehr in Rich­tung von zeitlich struk­turi­erten Nachricht­en­strö­men entwick­elt. Dabei…

  • Auch der Jour­nal­is­mus hat im hohen Maße dazu beige­tra­gen, dass das Inter­net als Strom organ­isiert ist. Er war schon immer von der Zeit abhängig: täglich, wöchentlich oder monatlich wur­den zu diesem Zeit­punkt rel­e­vante Infor­ma­tio­nen zusam­mengestellt und in der Form fer­tiger Artikel präsen­tiert. Für die Darstel­lung kom­plex­er­er Zusam­men­hänge oder das „Wis­sen“ waren Büch­er zuständig, die jedoch…

  • Der Blick auf die aktuelle poli­tis­che und gesellschaftliche Diskus­sion im Hin­blick auf den gesellschaftlichen Wan­del bringt mich immer wieder an densel­ben Punkt: die Posi­tio­nen, die heutzu­tage als „kon­ser­v­a­tiv“ oder auch „recht­spop­ulis­tisch“ gel­ten, zeich­nen sich durch eine Nat­u­ral­isierung des Beste­hen­den und über­höhte Ansprüche an das Neue aus. Sie spiegeln damit eine Art Sta­tus-Quo-Extrem­is­mus wider. Das Alte…

  • Empirische und normative Fragen Im ersten Semes­ter meines Sozi­olo­gie-Studi­ums saß ich in der Ver­anstal­tung „Ein­führung in die Meth­o­d­en der empirischen Sozial­forschung“ bei Ger­hard Schulze. In ein­er der ersten Wochen gibt es dabei um den Unter­schied zwis­chen „nor­ma­tiv­en“ und „empirischen“ Fragestel­lun­gen, der sich mich rel­a­tiv schnell erschloss: Nor­ma­tive Fra­gen richt­en sich darauf, wie etwas sein soll(!),…

  • Ein beliebter Vor­wurf gegenüber der Schule ist, dass schein­bar sinnlose Wieder­holen grundle­gen­der Tätigkeit­en, wie zum Beispiel das Abschreiben eines Textes oder das Auswendigler­nen eines Gedichts. Vielle­icht kann man diese Punk­te aber auch ein wenig anders fra­men: Wenn Sportler:innen oder Musiker:innen trainieren – egal auf welchem Niveau – nutzen sie immer auch Übun­gen, die grundle­gende Bewe­gungsabläufe…

  • Ein hoch-aktuelles und ein­drück­lich­es Beispiel für die Schat­ten­seit­en des Indi­vid­u­al­is­mus find­et sich in der aktuellen Ver­bre­itung des radikalen Islamis­mus. Dieser ist näm­lich keineswegs im Kern des Islam angelegt, son­dern eine Ide­olo­gie des 20. Jahrhun­derts, wie sowohl Ed Husain in Weltof­fen aus Tra­di­tion als auch Thomas Bauer in Die Verein­deu­ti­gung der Welt nachze­ich­nen: Über die Jahrhun­derte…

  • Seit einiger Zeit ist die Wis­senschaft Diener zweier Her­ren: Auf der einen Seite ste­ht die Idee des Wis­sens um des Wis­sens willen; das hehre Ide­al des neugieri­gen Men­schen, der seine Welt ver­ste­hen möchte. Die andere Seite ist pro­fan­er. Hier geht es um das konkrete Lösen von Prob­le­men, das Erledi­gen von Auf­gaben und – abstrak­ter for­muliert…

  • Podcast-Episode zu dem Buch