Fragmente

  • Das wis­senschaftliche Vorge­hen bei der Mes­sung von Intel­li­genz und Lern­fähigkeit bei nicht-men­schlichen Tieren hat ein grundle­gen­des Prob­lem: Es set­zt darauf, dass Tiere von Men­schen ler­nen, während diese in ihrem eigentlichen Leben­sraum im Nor­mal­fall von Artgenossen ler­nen. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Lern­prozess an sich bess­er funk­tion­iert, son­dern auch darum, dass das Ler­nen…

  • Bei Okto­pussen haben wir mit­tler­weile erkan­nt, dass sie über ein gehöriges Maß an Intel­li­genz ver­fü­gen, auch wenn uns die Funk­tion­sweise dieser Intel­li­genz grundle­gend fremd erscheint. Gle­ichzeit­ig gibt es jedoch auch einige Tier­arten, bei denen wir das wahre Maß ihrer Intel­li­genz bis­lang besten­falls erah­nen. Ein Beispiel hier­für sind Ele­fan­ten, über die Frans de Waal in seinem…

  • Bei der Frage nach dem Bewusst­sein von nicht-men­schlichen Tieren ist der soge­nan­nte Spiegel­test sehr bekan­nt gewor­den: Hier wird einem Tier eine Markierung im Gesicht platziert, die es nur im Spiegel erken­nen kann. Dann wird dem Tier sein eigenes Spiegel­bild gezeigt. Die Frage ist nun, ob das Tier die Markierung im Spiegel auf seinen eige­nen Kör­p­er…

  • Ein weit­er­er Punkt, der oft ins Feld geführt wird, um die Intel­li­genz von Men­schen von der nicht-men­schlich­er Tiere abzu­gren­zen, ist die zeitliche Ori­en­tierung und Pla­nung ihres Denkens. Das Argu­ment geht dabei so, dass nur Men­schen in der Lage seien, Pläne zu tre­f­fen, die weit in die Zukun­ft wirken und dafür auch unmit­tel­bare Beloh­nun­gen aufzuschieben. Dieses…

  • Mach wir mal weit­er mit all den Punk­ten, in denen wir den Men­sch gerne für beson­ders kom­pe­tent hal­ten, die sich bei genauerem Hin­se­hen aber auch bei anderen Tieren wie zum Beispiel – aber bei weit­em nicht nur – Men­schenaf­fen zeigen. Dies­mal geht es in Frans de Waals Buch Are We Smart Enough To Know How…

  • Der Ein­satz von „kün­stlich­er Intel­li­genz“ in zahlre­ichen Bere­ichen dient oft in erster Lin­ie dazu, Symp­tome abzuschwächen, um nicht die eigentlichen Prob­leme lösen zu müssen. KI in der Kommunikation Ein solch­es Beispiel sind gen­er­a­tive KI-Mod­elle, die aus Stich­punk­ten län­gere Texte machen –beispiel­sweise bei der Erstel­lung von Pro­jek­tbeschrei­bun­gen oder in E‑Mails. Das Prob­lem dabei ist: Wenn es…

  • Neben der „The­o­ry of Mind“ gibt es einen weit­eren Aspekt, der bei der Bew­er­tung nicht-men­schlich­er Intel­li­genz oft herange­zo­gen wird, der beim näheren Hin­se­hen aber in erster Lin­ie auf eine über­mäßige Men­schzen­trierung hin­weist – und möglicher­weise sog­ar auf eine schon beim Men­schen unangemessene: die Sprache. Frans de Waal for­muliert in seinem Buch Are We Smart Enough…

  • Ein zen­traler Maßstab darin, die Intel­li­genz nicht-men­schlich­er Tiere zu messen und zu bew­erten, ist die soge­nan­nte The­o­ry of Mind, also die Fähigkeit zu wis­sen, dass andere Wesen andere Dinge wis­sen, als man selb­st. Bei kleinen Kindern kann man das Fehlen ein­er solchen The­o­ry schön beobacht­en, wenn sie sich beim Ver­steck­en-Spie­len ein­fach die Hände vor die…

  • Als Kon­se­quenz aus unser­er men­sch-zen­tri­erten Herange­hensweise an die The­men Intel­li­genz und Kog­ni­tion fordert Frans de Waal ein Mora­to­ri­um auf sämtliche Behaup­tun­gen men­schlich­er Über­legen­heit. Statt das Denken vom Men­sch her zu denken, soll­ten wir es wie jedes andere biol­o­gis­che Phänomen als genau solch­es ver­ste­hen: Als eigen­ständi­ges Ele­ment, das eine bes­timmte Funk­tion erfüllt und sich auf die…