Grenzen der Wissenschaft
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(Neuro-)Wissenschaft hat Probleme mit der Erforschung von Bewusstsein
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Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts galt die Erforschung des Bewusstseins als unwissenschaftlich. Aufgrund seiner Eigenheiten war es der dominierenden externen Perspektive nicht zugänglich. Gerade Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts führten diese Schwierigkeiten dazu, dass faktisch kaum Forschung zu diesem Thema stattfand und vorsichtige Versuche gleichzeitig als unwissenschaftlich abgewertet wurden. So schreibt Erik Hoel…
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Ehemals als absurd verschmähte Ideen kehren leicht verändert zurück
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Wissenschaft liefert keineswegs dauerhafte und gesicherte Erkenntnisse. Sie muss stattdessen als dauerhafter sozialer Aushandlungsprozess darüber verstanden werden, welches Wissen wir für gut genug abgesichert halten, um es zur Grundlage weiterer Forschung oder gar unseres Handelns zu machen. Diese Aushandlung unterliegt dabei denselben Verzerrungen und Fehlschlüssen wie andere soziale Prozesse auch – wenn auch im Vergleich…
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Wir wissen wenig über die Intelligenz von Elefanten
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Bei Oktopussen haben wir mittlerweile erkannt, dass sie über ein gehöriges Maß an Intelligenz verfügen, auch wenn uns die Funktionsweise dieser Intelligenz grundlegend fremd erscheint. Gleichzeitig gibt es jedoch auch einige Tierarten, bei denen wir das wahre Maß ihrer Intelligenz bislang bestenfalls erahnen. Ein Beispiel hierfür sind Elefanten, über die Frans de Waal in seinem…
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Kognition sollte als universelles Phänomen untersucht werden
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3 Minuten Lesezeit
Als Konsequenz aus unserer mensch-zentrierten Herangehensweise an die Themen Intelligenz und Kognition fordert Frans de Waal ein Moratorium auf sämtliche Behauptungen menschlicher Überlegenheit. Statt das Denken vom Mensch her zu denken, sollten wir es wie jedes andere biologische Phänomen als genau solches verstehen: Als eigenständiges Element, das eine bestimmte Funktion erfüllt und sich auf die…
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Wissenschaft war lange schlecht darin, Intelligenz von Tieren zu messen
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4 Minuten Lesezeit
Kaum einer der Texte, die ich aktuell über Intelligenz bei Tieren lese, kommt ohne ein spezifisches Zitat von Werner Heisenberg aus: What we observe is not nature in itself, but nature exposed to our method of questioning. So auf Frans de Waals Buch Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are, der dieses…
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Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht verstehen
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3 Minuten Lesezeit
Als Reaktion auf meine Überlegungen zu Komplexität und Kontrollverlust kam im Fediverse die Frage auf, ob wir Menschen überhaupt in der Lage sind, komplexe Systeme zu verstehen. Ich tue mich schwer, darauf definitiv zu antworten, weil wir Menschen immer ganz gut darin waren, unsere geglaubten „natürlichen“ Grenzen zu überwinden. Aber selbst wenn es möglich sein…
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Die Klimakatastrophe verläuft beispiellos aber nicht unvorhergesehen
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Vor einiger Zeit hatte ich schon darüber geschrieben, wie wir uns statistisch fast schon auf einem neuen, unbekannten Planeten befinden. David Wallace-Wells hat in seinem Newsletter dankenswerter Weise ein paar plastische Beispiele zusammengestellt: Die Temperaturen im Nordatlantik liegen aktuell mehr als vier Standardabweichungen vom langfristigen Mittelwert entfernt und bei der Ausdehnung den antarktischen Meereises sind…
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Objektivität moderner Wissenschaft ist eine soziale Konstruktion der westlichen Philosophie
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Die Idee, dass die Welt sich aus einem losgelöst-objektiven „wissenschaftlichen“ Blick betrachten und letztlich auch kontrollieren lassen könnte ist Ausdruck einer spezifisch westlichen Philosophie, wie Juilan Baggini in seinem Buch How the World Thinks sehr eindrücklich herausarbeitet: So unterscheidet er zwischen wegsuchenden Philosophien und wahrheitssuchenden. Während klassischerweise als „östlich“ bezeichnete Philosophien die Suche nach einem…
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Der tiefe Graben zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
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10 Minuten Lesezeit
Warum wird Homöopathie von den Krankenkassen bezahlt? Sollen wir gentechnisch veränderte Lebensmittel erlauben? Was können wir gegen den Klimawandel tun? All dies sind Fragen, in denen naturwissenschaftliche Erkenntnisse auf soziale Prozesse treffen. Der französische Philosoph und Soziologe Bruno Latour setzt sich mit solchen Diskussionen auseinander und stellt dabei weder den Natur- noch den Sozialwissenschaftlern ein…
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Was die Wissenschaft von afrikanischen Fährtenlesern lernen kann
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Seit der wissenschaftlichen Revolution gilt der Königsweg für das Erlangen echten Wissens als entdeckt: die Zerlegung der Welt in möglichst kleine Komponenten, denen in kontrollierten Experimenten ihre Geheimnisse abgerungen werden. In einem ständigen Wechselspiel aus Theorien, Hypothesen und empirischen Daten werden dann Erkenntnisse erzeugt. Dabei werden Wissenssysteme, die sich nicht aus Experiment und Theorie speisen,…