In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass die Dominanz (meist) amerikanischer Monopolisten diversen Märkten nicht guttut: von der Suche (Google) über die Büroarbeit (Microsoft) bis hin zu Musik (Spotify), Hörbüchern (Audible), eBooks (Kindle) und Sozialen Medien (Twitter, Facebook/Instagram, YouTube und TikTok).
Alle haben sie mittlerweile das durchlaufen, was Cory Doctorow Enshittification nennt:
- Sie binden Kunden, indem sie ein extrem gutes Angebot machen.
- Dann binden sie Anbieter, weil sie so viele Kunden haben.
- Dann entziehen sie den Kunden nach und nach die Vorteile. Die Kunden müssen aber bleiben, weil sie nur dort „alle“ Anbieter finden.
- Dann verschlechtern sie nach und nach die Bedingungen für die Anbieter, die aber bleiben müssen, weil sie nirgendwo anders so viele Kunden finden.
Dieser Teufelskreis ist kaum zu durchbrechen, und doch lohnt es sich auch, wenn wir als einzelne Nutzer uns nach Alternativen zu diesen monopolistischen Plattformen umschauen. Vielleicht gar nicht so sehr, um damit deren Macht zu brechen – dazu braucht es klare politische Intervention und Regulierung. Aber, um die Alternativen zu stärken, eigene Erfahrung zu sammeln und zumindest einen Teil der verlorenen Autonomie zurückzugewinnen.
Amazon stört es kaum, wenn es pro Jahr einen mittleren dreistelligen Umsatz verliert, weil ich meine eBooks anderswo kaufe. Für die unabhängige Buchhandlung um die Ecke, deren Onlineshop ich jetzt dafür nutze, kann das hingegen ein durchaus relevanter Umsatz sein.
Also: Fangt irgendwo an, euch von den Monopolen zu lösen und kleinere Anbieter zu unterstützen. Ich habe mich auf den Weg gemacht und werde hier immer mal wieder interessante Alternativen vorstellen.
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