Religion

  • In der The­olo­gie Peter Thiels ist die Geschichte auf einen Fortschritt aus­gerichtet, den wir kon­tinuier­lich ver­fol­gen müssen, um uns aus der Bar­barei mimetis­ch­er Gewalt zu befreien. Die gesamte Weltzeit ver­läuft nicht zyk­lisch, wie die alten Völk­er mein­ten, son­dern auf ein Ziel hin­gerichtet hin­aus, nach vorne. Ste­hen bleiben bedeutet also Rück­fall. Quellen Artikel: Der Oli­garch als…

  • Mit sein­er the­o­retis­chen Recht­fer­ti­gung der aktuellen Ide­olo­gie der Tech-Oli­garchen knüpft Peter Thiel an die The­olo­gie Rene Girards an, der men­schliche Triebe auf die Nachah­mung ander­er aus­gerichtet sieht und damit ständi­gen Wet­tbe­werb pro­duziert. Thiel zieht daraus den Schluss, dass Gewalt­frei­heit und Frei­heit all­ge­mein nur dann möglich sind, wenn man sich dem Wet­tbe­werb entzieht. Monopol­bil­dung ist die…

  • Gut 2000 Jahre ist die west­liche Philoso­phie mit­tler­weile damit beschäftigt, die Wider­sprüch­lichkeit­en des Welt­bilds der Unter­w­er­fung damit in Ein­klang zu brin­gen, dass wir Men­schen doch eigentlich gut, göt­tlich und vernün­ftig sind. Und dann kommt da diese Kli­makatas­tro­phe und macht unser ganzes schönes Gerede kaputt. So schreibt Phillip Blom in seinem Buch Unter­w­er­fung: Das Pro­jekt der…

  • Ein grundle­gen­des Prob­lem bei unserem Ver­ständ­nis von Geschichte ist, dass wir sie nur im Rück­blick ver­ste­hen kön­nen und dazu neigen, die heutige Sit­u­a­tion als notwendi­ges Pro­dukt dieser Geschichte zu ver­ste­hen und alles andere als eben­so notwendi­ge Zwis­chen­schritte. Das­selbe gilt auch für die Ideengeschichte. Deswe­gen lohnt sich ein Blick auf die Philosophen (lei­der fast keine *innen),…

  • In seinem Buch Unter­w­er­fung skizziert Phillip Blom den kap­i­tal­is­tis­chen Markt als die aktuell dominierende Form, mit deren Hil­fe wir Men­schen recht­fer­ti­gen, uns die Welt zu unter­w­er­fen. Er sieht dabei ins­beson­dere die neolib­erale Ökonomie in der besten Tra­di­tion der west­lichen Kanon-Philoso­phie – geübt darin, fun­da­men­tale Wider­sprüche rhetorisch zu überdeck­en: Nach den Apolo­geten der Reli­gion kamen die…

  • In seinem Buch „Unter­w­er­fung“ arbeit­et Phillip Blom her­aus, wie sich die Idee der Unter­w­er­fung durch die west­liche Ideengeschichte zieht. Dabei beschreibt er unter­schiedliche Kristalli­sa­tion­spunk­te dieser Ide­olo­gie, die sich his­torisch gegen­seit­ig abgelöst haben. Sie boten eine Recht­fer­ti­gung für die Unter­w­er­fung­spro­jek­te der entsprechen­den Epoche. Reli­gion: Hier sieht Blom den Ursprung dieser Ide­olo­gie, uns zwar im ersten Schritt…

  • Ein hoch-aktuelles und ein­drück­lich­es Beispiel für die Schat­ten­seit­en des Indi­vid­u­al­is­mus find­et sich in der aktuellen Ver­bre­itung des radikalen Islamis­mus. Dieser ist näm­lich keineswegs im Kern des Islam angelegt, son­dern eine Ide­olo­gie des 20. Jahrhun­derts, wie sowohl Ed Husain in Weltof­fen aus Tra­di­tion als auch Thomas Bauer in Die Verein­deu­ti­gung der Welt nachze­ich­nen: Über die Jahrhun­derte…

  • Im ersten Artikel dieser Rei­he habe ich mich damit auseinan­derge­set­zt, wie der britis­che Evo­lu­tion­s­the­o­retik­er Richard Dawkins ver­sucht, die Nicht-Exis­tenz Gottes zu beweisen. Jet­zt stellt sich aber die Frage: Was nun? Was bedeutet es, wenn Gott nicht existiert und welche Kon­se­quen­zen soll­ten wir daraus ziehen? Ein­fach alle Ref­eren­zen aus dem öffentlichen Leben tilgen, Reli­gion zur Pri­vat­sache…

  • Mit dem Aufkom­men der wis­senschaftlich-empirischen Methodik ent­stand die Erwartung, Behaup­tun­gen über die Welt nicht dem „Glauben“ zu über­lassen. Es reichte also nicht länger, an die Exis­tenz eines Gottes zu glauben, diese muss vielmehr „nachgewiesen“ wer­den und sich wis­senschaftlich­er Skep­sis erwehren, die nur einen Gel­tungsanspruch zulässt: den empirischen Nach­weis. Der „Gotteswahn“ von Richard Dawkins Diese Argu­men­ta­tion…

  • Gott ist tot. Und jetzt?

    Wenn das Pro­gramm der Aufk­lärung die Ver­drän­gung der Reli­gion aus dem öffentlichen Leben war, ist ihr das am Anfang des 21. Jahrhun­derts her­vor­ra­gend gelun­gen. In Europa find­en wir nur Reste des ehe­ma­li­gen gesellschaftlichen und moralis­chen Zen­trums unser­er Welt. Aber nie­mand weiß, wie wir es schaf­fen, dass unsere Gesellschaft ohne den religiösen Kitt nicht in tausend…