Lieblingsfragen geben Wissen und Gedanken Struktur

Ich lese viel, denke viel und schreibe seit eini­gen Wochen auch wieder ein biss­chen mehr. Ich habe aber gle­ichzeit­ig nicht das eine The­ma, die eine Diszi­plin, in der ich mich bewege, son­dern füh­le mich schon immer zwis­chen den fach­lichen Stühlen am wohlsten gefühlt – an den Schnittstellen, den Bruchkan­ten, den wech­sel­seit­i­gen blind­en Fleck­en.

Wie bekommt man diese vie­len Gedanken, Ideen und Inspi­ra­tio­nen nun aber so abgelegt und struk­turi­ert, dass auch langfristig zusam­men­find­et, was zusam­men gehört? Eine Option ist dabei sicher­lich der Zettelka­s­ten in der Geschmack­srich­tung „Luh­mann“ mit sein­er inter­nen Offen­heit und Anschlussfähigkeit. Er macht jedoch auch eine Menge Arbeit bei der Erstel­lung von Zetteln und dem Her­stellen der genan­nten Anschlüsse. Das lohnt sich erst dann, wenn ich beginne, in ein spez­i­fis­ches The­ma tiefer einzusteigen.

Ein ander­er, deut­lich prag­ma­tis­cher­er Ansatz, basiert auf einem Vorge­hen, das der US-amerikanis­che Physik­er Richard Feyn­man gewohnt präg­nant for­muliert:

You have to keep a dozen of your favorite prob­lems con­stant­ly present in your mind, although by and large they will lay in a dor­mant state. Every time you hear or read a new trick or a new result, test it against each of your twelve prob­lems to see whether it helps. Every once in a while there will be a hit, and peo­ple will say, „How did he do it? He must be a genius!“

Bei mir sind es keine konkreten Prob­leme, son­dern eher große, meist inter­diszi­plinäre Leit­fra­gen, an denen ent­lang ich meine Gedanken struk­turiere und Gele­senes vor­läu­fig ein­sortiere, um es im richti­gen Moment wiederzufind­en, wenn ich mich mit dem entsprechen­den The­ma ver­tiefter beschäftige.

Diese Fra­gen werde ich euch hier in der näch­sten Zeit sicher­lich auch immer mal wieder aus­führlich­er vorstellen, hier aber erst­mal ein kurz­er Teas­er: Dieser Gedanke trägt zu mein­er Frage F7 bei: „Welche Werkzeuge kön­nen wir nutzen, um in unser­er kom­plex­en Welt bess­er zu denken?“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert