Wissenschaft
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Forschung tierischer Kognition als Reaktion auf Behaviorismus
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6 Minuten Lesezeit
Das Verhalten und die Intelligenz von Tieren werden seit dem 19. Jahrhundert systematisch untersucht – insb. im Anschluss an die Forschungen Charles Darwins. Dessen wissenschaftlicher Blick auf die Tiere und den Menschen erlaubte ihm eine differenzierte und fundierte Auseinandersetzung mit deren Ähnlichkeiten und Unterschieden. Sein Protegé und auch Nachfolger George Romanes nahm es mit der…
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Westlicher Reduktionismus übersieht das Wesentliche
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4 Minuten Lesezeit
Neben dem konfliktbehafteten Verhältnis zwischen Ich und Selbst ist unser westliches Weltbild von einer zweiten Grundannahme geprägt, die bei genauerem Hinsehen unzulässig vereinfacht und uns nur einen beschränkten Ausschnitt der Welt zugänglich macht: dem wissenschaftlichen Reduktionismus. Dieser geht im Kern davon aus, dass ich das Verhalten eines Systems dadurch verstehen bzw. erklären kann, dass ich…
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Wissenschaft basiert nicht auf zwingender Logik, sondern auf verlässlichen Vorhersagen
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4 Minuten Lesezeit
Die allgemein akzeptierte Erzählung über die wissenschaftliche Methode geht immer noch davon aus, dass das durch sie gewonnenes Wissen in irgendeiner Form zwangsläufig oder logisch notwendig sei; dass es gar nicht anders sein könne. Doch der Blick auf die tatsächliche wissenschaftliche Forschung zeigt, dass dies keinesfalls der Fall ist: Hier werden nur selten zwingende logische…
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Neurowissenschaft „übersieht“ PoC
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3 Minuten Lesezeit
Naturwissenschaften geben sich gerne objektiv und von jeder menschlichen Verzerrung frei. Dabei ist schon lange klar, dass dies keineswegs der Fall ist, sondern sich auch hier immer und immer wieder Strukturen finden, die dafür sorgen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse – insbesondere über den Menschen – tatsächlich nur für eine kleine Gruppe von Menschen gelten; meistens weiße…
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Der Skeptizismus gegenüber definitiven wissenschaftlichen Aussagen ist tief in der westlichen Philosophie verankert
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2 Minuten Lesezeit
In der Philosophiegeschichte lassen sich vier „Generationen“ von Skeptizismus gegenüber definitiven Aussagen identifizieren, deren früheste in das antike Griechenland zurück reicht: Der „Phyrronische Skeptizismus“ nimmt die Unterschiede in den Blick, die zwischen Menschen in der Wahrnehmung und der Bewertung von Objekten bestehen. Wie können auf dieser Grundlage definitive Aussagen überhaupt möglich sein? Der kartesische Skeptzismus…
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Wissenschaftliches Wissen informiert gesellschaftliche Entscheidungen, muss aber immer in einen ehrlichen Diskurs eingebunden werden
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6 Minuten Lesezeit
Empirische und normative Fragen Im ersten Semester meines Soziologie-Studiums saß ich in der Veranstaltung „Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung“ bei Gerhard Schulze. In einer der ersten Wochen gibt es dabei um den Unterschied zwischen „normativen“ und „empirischen“ Fragestellungen, der sich mich relativ schnell erschloss: Normative Fragen richten sich darauf, wie etwas sein soll(!),…
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Moderne Wissenschaft ist in erster Linie am Kriterium der Nützlichkeit orientiert
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3 Minuten Lesezeit
Seit einiger Zeit ist die Wissenschaft Diener zweier Herren: Auf der einen Seite steht die Idee des Wissens um des Wissens willen; das hehre Ideal des neugierigen Menschen, der seine Welt verstehen möchte. Die andere Seite ist profaner. Hier geht es um das konkrete Lösen von Problemen, das Erledigen von Aufgaben und – abstrakter formuliert…
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Natur- und Sozialwissenschaften unterscheiden sich grundlegend
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6 Minuten Lesezeit
Eine Diskussion, in die ich mich immer wieder einbringe ist die zum Unterschied zwischen Natur- und Sozialwissenschaften. Daher ist es vielleicht mal sinnvoll, hier meine zentralen Positionen etwas ausführlicher zu verschriftlichen, um dann später besser darauf verweisen zu können. Dynamik des Untersuchungsgegenstands Ein wichtiger Punkt in den Sozialwissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften ist die Dynamik des…
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Ambiguitätstoleranz in der Wissenschaft
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3 Minuten Lesezeit
Der Wissenschaft kommt in der öffentlichen Debatte die Funktion zu, klare und eindeutige Antworten auf relevante Fragen zu liefern und damit grundsätzlich Ambiguität in der Gesellschaft zu reduzieren. Gerade bei gesellschaftlich hoch-relevanten Themen wie zum Beispiel der Corona-Pandemie werden diese Antworten auch erwartet, um richtig handeln zu können. Diese Erwartung dient unter anderem dazu, den…
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Corona und die Fähigkeit, eine andere Welt zu denken
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4 Minuten Lesezeit
Science-Fiction-Autoren haben von Berufs wegen einen besonderen Blick auf die Welt. Und gerade der US-amerikanische Autor Kim Stanley Robinson ist seit Jahrzehnten nicht nur für seine hellsichtigen und politischen Romane bekannt, sondern auch für seine klare politische Position. Im New Yorker ist jetzt ein Essay von ihm erschienen, in er – was auch sonst –…