Wissenschaft

  • Das Ver­hal­ten und die Intel­li­genz von Tieren wer­den seit dem 19. Jahrhun­dert sys­tem­a­tisch unter­sucht – insb. im Anschluss an die Forschun­gen Charles Dar­wins. Dessen wis­senschaftlich­er Blick auf die Tiere und den Men­schen erlaubte ihm eine dif­feren­zierte und fundierte Auseinan­der­set­zung mit deren Ähn­lichkeit­en und Unter­schieden. Sein Pro­tegé und auch Nach­fol­ger George Romanes nahm es mit der…

  • Neben dem kon­flik­t­be­hafteten Ver­hält­nis zwis­chen Ich und Selb­st ist unser west­lich­es Welt­bild von ein­er zweit­en Grun­dan­nahme geprägt, die bei genauerem Hin­se­hen unzuläs­sig vere­in­facht und uns nur einen beschränk­ten Auss­chnitt der Welt zugänglich macht: dem wis­senschaftlichen Reduk­tion­is­mus. Dieser geht im Kern davon aus, dass ich das Ver­hal­ten eines Sys­tems dadurch ver­ste­hen bzw. erk­lären kann, dass ich…

  • Die all­ge­mein akzep­tierte Erzäh­lung über die wis­senschaftliche Meth­ode geht immer noch davon aus, dass das durch sie gewonnenes Wis­sen in irgen­dein­er Form zwangsläu­fig oder logisch notwendig sei; dass es gar nicht anders sein könne. Doch der Blick auf die tat­säch­liche wis­senschaftliche Forschung zeigt, dass dies keines­falls der Fall ist: Hier wer­den nur sel­ten zwin­gende logis­che…

  • Natur­wis­senschaften geben sich gerne objek­tiv und von jed­er men­schlichen Verz­er­rung frei. Dabei ist schon lange klar, dass dies keineswegs der Fall ist, son­dern sich auch hier immer und immer wieder Struk­turen find­en, die dafür sor­gen, dass wis­senschaftliche Erken­nt­nisse – ins­beson­dere über den Men­schen – tat­säch­lich nur für eine kleine Gruppe von Men­schen gel­ten; meis­tens weiße…

  • In der Philoso­phiegeschichte lassen sich vier „Gen­er­a­tio­nen“ von Skep­tizis­mus gegenüber defin­i­tiv­en Aus­sagen iden­ti­fizieren, deren früh­este in das antike Griechen­land zurück reicht: Der „Phyrro­nis­che Skep­tizis­mus“ nimmt die Unter­schiede in den Blick, die zwis­chen Men­schen in der Wahrnehmung und der Bew­er­tung von Objek­ten beste­hen. Wie kön­nen auf dieser Grund­lage defin­i­tive Aus­sagen über­haupt möglich sein? Der karte­sis­che Skeptzis­mus…

  • Empirische und normative Fragen Im ersten Semes­ter meines Sozi­olo­gie-Studi­ums saß ich in der Ver­anstal­tung „Ein­führung in die Meth­o­d­en der empirischen Sozial­forschung“ bei Ger­hard Schulze. In ein­er der ersten Wochen gibt es dabei um den Unter­schied zwis­chen „nor­ma­tiv­en“ und „empirischen“ Fragestel­lun­gen, der sich mich rel­a­tiv schnell erschloss: Nor­ma­tive Fra­gen richt­en sich darauf, wie etwas sein soll(!),…

  • Seit einiger Zeit ist die Wis­senschaft Diener zweier Her­ren: Auf der einen Seite ste­ht die Idee des Wis­sens um des Wis­sens willen; das hehre Ide­al des neugieri­gen Men­schen, der seine Welt ver­ste­hen möchte. Die andere Seite ist pro­fan­er. Hier geht es um das konkrete Lösen von Prob­le­men, das Erledi­gen von Auf­gaben und – abstrak­ter for­muliert…

  • Eine Diskus­sion, in die ich mich immer wieder ein­bringe ist die zum Unter­schied zwis­chen Natur- und Sozial­wis­senschaften. Daher ist es vielle­icht mal sin­nvoll, hier meine zen­tralen Posi­tio­nen etwas aus­führlich­er zu ver­schriftlichen, um dann später bess­er darauf ver­weisen zu kön­nen. Dynamik des Untersuchungsgegenstands Ein wichtiger Punkt in den Sozial­wis­senschaften gegenüber den Natur­wis­senschaften ist die Dynamik des…

  • Der Wis­senschaft kommt in der öffentlichen Debat­te die Funk­tion zu, klare und ein­deutige Antworten auf rel­e­vante Fra­gen zu liefern und damit grund­sät­zlich Ambi­gu­i­tät in der Gesellschaft zu reduzieren. Ger­ade bei gesellschaftlich hoch-rel­e­van­ten The­men wie zum Beispiel der Coro­na-Pan­demie wer­den diese Antworten auch erwartet, um richtig han­deln zu kön­nen. Diese Erwartung dient unter anderem dazu, den…

  • Sci­ence-Fic­tion-Autoren haben von Berufs wegen einen beson­deren Blick auf die Welt. Und ger­ade der US-amerikanis­che Autor Kim Stan­ley Robin­son ist seit Jahrzehn­ten nicht nur für seine hell­sichti­gen und poli­tis­chen Romane bekan­nt, son­dern auch für seine klare poli­tis­che Posi­tion. Im New York­er ist jet­zt ein Essay von ihm erschienen, in er – was auch son­st –…