Bewusstsein

  • Die wis­senschaftliche Erforschung des Bewusst­seins hat nicht nur method­is­che und the­o­retis­che Schwierigkeit­en, son­dern stößt auf ein grundle­gen­des Prob­lem, bei dem nach wie vor offen ist, ob es sich über­haupt lösen lässt: Wis­senschaftliche Unter­suchun­gen und Exper­i­mente sind darauf angewiesen, spez­i­fisch definierte Phänomene von all ihren Umge­bungsvari­ablen zu isolieren und dann kon­trol­liert zu manip­ulieren. Das Bewusst­sein scheint…

  • Die Prob­leme der neu­rowis­senschaftlichen Erforschung des Bewusst­seins, ein par­a­dig­ma­tis­ches Fun­da­ment zu find­en, ergeben sich auch aus ein­er grund­sät­zlichen Schwierigkeit, Bewusst­seinsin­halte zuver­läs­sig und jen­seits sub­jek­tiv gefärbter Wahrnehmung zu messen. Damit fehlt ein grundle­gen­der Schritt in der etablierten wis­senschaftlichen Erken­nt­niskette. Diese set­zt darauf, eine The­o­rie zu nutzen, um konkrete Vorher­sagen zu machen, die im Anschluss durch eine…

  • Die Erforschung des Bewusst­seins rück­te erst wieder in den Rah­men akzep­tiert­er wis­senschaftlich­er Arbeit, als sich zwei Wis­senschaftler, die zuvor in anderen Diszi­plinen einen Nobel­preis gewon­nen hat­ten, ihrer annah­men: Fran­cis Crick und Ger­ald Edel­man. Während Crick in erster Lin­ie auf die Kor­re­la­tion zwis­chen neu­ronaler Bildge­bung und Bewusst­seinsin­hal­ten schaut(e), ging es Edel­man in erster Lin­ie um eine…

  • An ander­er Stelle hat­te ich schon mal über die unter­schiedliche Aus­prä­gung des Denkens bei Men­schen, nicht-men­schlichen Tieren und Maschi­nen nachgedacht. In eine ähn­liche Rich­tung denkt auch Erik Hoel in seinem Artikel The risk of anoth­er con­scious­ness win­ter. Er macht dies an der Tren­nung zwis­chen Bewusst­sein und Intel­li­genz fest, wobei er den Grad der Intel­li­genz von…

  • Die Geschichte des men­schlichen Denkens lässt sich ent­lang der Entwick­lung ein­er exter­nen und ein­er inter­nen Per­spek­tive nachze­ich­nen. Mit Blick auf die interne Per­spek­tive stellt Erik Hoel in seinem Buch The World Behind the World: Con­scious­ness, Free Will, and the Lim­its of Sci­ence eine steile These vor, für die es in meinen Augen mehr Belege braucht,…

  • Auch wenn wir die grundle­gende Fähigkeit zu Intel­li­genz und Kog­ni­tion nicht men­schen­zen­tri­ert betra­cht­en soll­ten, ist doch auch unstre­it­ig, dass wir Men­schen beson­dere Arten und Wege entwick­elt haben, über die Welt, aber auch uns selb­st nachzu­denken. Erik Hoel beschreibt im ersten Kapi­tel seines Buchs The World Behind the World: Con­scious­ness, Free Will, and the Lim­its of…

  • Wis­senschaft liefert keineswegs dauer­hafte und gesicherte Erken­nt­nisse. Sie muss stattdessen als dauer­hafter sozialer Aushand­lung­sprozess darüber ver­standen wer­den, welch­es Wis­sen wir für gut genug abgesichert hal­ten, um es zur Grund­lage weit­er­er Forschung oder gar unseres Han­delns zu machen. Diese Aushand­lung unter­liegt dabei densel­ben Verz­er­run­gen und Fehlschlüssen wie andere soziale Prozesse auch – wenn auch im Ver­gle­ich…

  • Let­zte Woche habe ich über die unter­schiedlichen Maßstäbe geschrieben, die ich an tierisches und maschinelles Denken anlege. Statt hier kat­e­go­ri­ale Unter­schiede zu sehen, kön­nte eine Lösung darin beste­hen, Denken als dif­feren­ziertes Phänomen mit unter­schiedlichen Dimen­sio­nen zu begreifen. Auf der Grund­lage ein­er weit­eren Lek­türe von John Sear­le bin ich jet­zt bei der Dif­feren­zierung für mich noch…

  • Bei der Frage nach dem Bewusst­sein von nicht-men­schlichen Tieren ist der soge­nan­nte Spiegel­test sehr bekan­nt gewor­den: Hier wird einem Tier eine Markierung im Gesicht platziert, die es nur im Spiegel erken­nen kann. Dann wird dem Tier sein eigenes Spiegel­bild gezeigt. Die Frage ist nun, ob das Tier die Markierung im Spiegel auf seinen eige­nen Kör­p­er…

  • Ein zen­traler Maßstab darin, die Intel­li­genz nicht-men­schlich­er Tiere zu messen und zu bew­erten, ist die soge­nan­nte The­o­ry of Mind, also die Fähigkeit zu wis­sen, dass andere Wesen andere Dinge wis­sen, als man selb­st. Bei kleinen Kindern kann man das Fehlen ein­er solchen The­o­ry schön beobacht­en, wenn sie sich beim Ver­steck­en-Spie­len ein­fach die Hände vor die…