Migration ist ein Bestandteil des Umgangs mit dem Klimawandel

In eini­gen Jahrzehn­ten kön­nten weite Teile unseres Plan­eten für Men­schen fak­tisch unbe­wohn­bar sein. Nimmt man diese Erwartung ernst, stellt sich schnell die Frage, was denn mit den Men­schen passiert, die heute in diesen Regio­nen leben. Da es hier um rund die Hälfte der Welt­bevölkerung geht, ste­hen wir vor gewalti­gen Umwälzun­gen. So schreibt Gaia Vince in ihrem Buch „Nomad Cen­tu­ry“:

Human move­ment on a scale nev­er before seen will dom­i­nate this cen­tu­ry and remake our world. It could be a cat­a­stro­phe or, man­aged well, it could be our sal­va­tion

Wir dür­fen die zu erwartenden Bevölkerungs­be­we­gun­gen als nicht in erster Lin­ie als Gefahr oder als Risiko ver­ste­hen, son­dern müssen genau jet­zt anfan­gen, uns darauf vorzu­bere­it­en. Dabei geht es nicht um eine his­torisch vol­lkom­men unbekan­nte Sit­u­a­tion, auch wenn die absolute Anzahl der Men­schen, die ihre Heimat wer­den ver­lassen müssen, natür­lich ohne Beispiel ist. Über die men­schliche Entwick­lung hin­weg hat es ähn­liche Migra­tions­be­we­gun­gen aber dur­chaus schon gegeben:

Migra­tion made us. This might be hard to see in the con­text of today’s geopo­lit­i­cal iden­ti­ties and con­straints, where it can feel like an aber­ra­tion, but, viewed his­tor­i­cal­ly, it is our nation­al iden­ti­ties and bor­ders that are the anom­aly.

Tat­säch­lich war es eine lan­gan­hal­tende Dürre in der Region um den Ural, die maßge­blich das heutige Europa prägte und dazu führte, dass wir Europäer heute eher helle Haut haben und indoger­man­is­che Sprachen sprechen:

Around 3,200 years ago, for instance, an entire net­work of civ­i­liza­tions col­lapsed when cli­mate chaos trig­gered a 300-year peri­od of drought in the Near East. […] With­in a cou­ple of cen­turies, the Yam­naya migra­tion had rev­o­lu­tion­ized Euro­pean soci­ety, cul­ture and genes, ush­er­ing in the Bronze Age. Today, most peo­ple in Europe have light skin and half the world’s peo­ple speak an Indo-Euro­pean lan­guage

Es scheint schw­er vorzustellen, dass ähn­liche Entwick­lun­gen noch zu mein­er Lebzeit ihren Anfang nehmen kön­nten, aber es ist auch schw­er vorzustellen, wie sehr wir das empfind­liche Gle­ichgewicht unseres Plan­eten gestört haben. Und so ist es ver­mut­lich wie meis­tens im Kon­text des Kli­mawan­dels: Wir täten gut daran zu akzep­tieren, dass wir jet­zt auf sehr vie­len Ebe­nen aktiv anfan­gen soll­ten, die Welt der Zukun­ft zu gestal­ten – auch wenn es noch so unmöglich scheint. Denn die Alter­na­tiv­en …

Quellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert