Kapitalismus sorgt nicht für Qualität von Konsumgütern
In seinem Krautreporter-Artikel „Warum Produkte in anderen Ländern oft besser sind“ wirft Gabriel Yoran nicht nur interessante Gedanken zu einem Europäschen Konsumerlebnis auf, sondern formuliert auch pointiert allgemeine Beobachtungen zur Qualität von Konsumgütern in den verschiedenen Ländern. Er beginnt dabei mit dem Punkt, dass die Dynamiken und Anreize der entsprechenden Märkte nicht dazu führen, dass besonders gute und/oder interessante Produkte verkauft werden:
Ein interessantes Produktportfolio ist nicht das erste Gebot im Handel, sondern möglichst verlässlicher Umsatz mit dem, was da ist.
Diesen verlässlichen Umsatz wiederum bieten die altbekannten Produkte, die die Kund*innen bereits seit Jahrzehnten kennen und die sich in ihren Märkten eine entsprechende Marktposition erkämpft haben. Ist diese Marktmacht einmal erreicht, gibt es im Grunde nur einen Weg, Gewinn und Rendite damit weiter zu erhöhen: die Kosten für die Produktion zu senken. Und so kommt, was im Kapitalismus kommen muss:
Unternehmen machen Produkte gerade so gut, wie es die Akzeptanzkultur in der jeweiligen Produktkategorie im jeweiligen Absatzmarkt erfordert.