Vernetztes Denken braucht Auswendiglernen

In Zeit­en dün­ner Regeln und abstrak­ter Kom­pe­ten­zen hat das Auswendigler­nen einen schw­eren Stand: Es gilt als ver­al­tet, da man doch alles ohne­hin nach­schla­gen kann und diverse Werkzeuge uns in unserem alltäglichen Leben und Arbeit­en unter­stützen. Während das Ler­nen man­i­fester Fak­ten wie dem Ein­maleins oder den sechzehn Bun­deslän­dern noch halb­wegs akzep­tiert ist, ger­at­en konkrete Jahreszahlen oder gar Gedichte oder Geschicht­en an dieser Stelle unter Druck.

Doch für ein kom­plex­es Denken in Analo­gien und Über­tra­gun­gen, wie es z. B. Lor­raine Das­ton in ihrem Buch Rules beschreibt, brauchen wir genau ein solch­es Reper­toire an Geschicht­en, Ideen und Fak­ten in unserem eige­nen Kopf, das uns Anknüp­fungspunk­te für Gedanken und Ideen bietet; also eine Grund­lage für die so wichti­gen Analo­gien. Welche Dinge das jet­zt konkret sind, ist im Kern egal, sie müssen sich aber in unserem Kopf befind­en, damit wir sie uns im richti­gen Moment ein­fall­en, da wir schlecht nach ihnen googeln kön­nen.

Vielle­icht ist das auch ein­er der Punk­te, warum gute Zettelkästen und Notizsys­teme uns beim Denken helfen kön­nen: Sie sind eng auf das Netz der Verbindun­gen und Verknüp­fun­gen in unserem Kopf abges­timmt und kön­nen damit genau solche „lat­eralen“ Denkprozesse begleit­en.

Quellen

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