Rezension: How High We Go in the Dark von Sequoia Nagamatsu

„How High We Go In the Dark“ erzählt die Zukun­ft der Men­schheit mit ein­er ganz beson­deren Prämisse: Ein urzeitlich­es Virus taut aus dem Per­mafrost Sibiriens auf und zieht um die Welt – nicht so schnell wie in den let­zten Jahren Coro­na, aber genau­so gründlich und viel tödlich­er. Anstatt nun aber einen wilden Tech­nothriller zu insze­nieren, entschei­det sich Autor Sequoia Nagam­ta­su dafür, den Umgang der Men­schen mit dem all­ge­gen­wär­ti­gen Tod und der Trauer in den Blick zu nehmen: Er zeich­net Jahrzehnte, in denen die glob­ale Gesellschaft den Umgang mit dem Tod in den Mit­telpunkt rückt. Aus Platz­man­gel wer­den neuar­tige For­men der Beerdi­gung nötig, die den Ange­höri­gen aber – anders als z. B. Mas­sen­gräber – ein angemessenes Trauern oder Abschied-Nehmen ermöglichen. Hierzu entwick­eln sich neue Wirtschaft­szweige und neue Tech­nolo­gien. Gle­ichzeit­ig bleibt immer die Hoff­nung auf einen Ausweg, eine Imp­fung oder eine Heilung…

Das Buch ist nicht als zusam­men­hän­gende Geschichte erzählt, son­dern als Samm­lung ver­bun­den­er Kurzgeschicht­en, die nach und nach weit­er in der Zeit voran­schre­it­en. So deckt es einen Zeitraum von gut ein­hun­dert Jahren ab und kann sich trotz­dem die Zeit nehmen, echte Nähe zu den Fig­uren herzustellen. Dabei entste­hen Bilder – wie das der „City of Laugh­ter“ –, die mich noch lange begleit­en wer­den.

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