Es ist nur konsequent, dass sich Unis mit KI selbst zerstören

Aus den USA kom­men die ersten Berichte von Uni­ver­sitäten, die viel Geld in „Kün­stliche Intel­li­genz“ investieren und gle­ichzeit­ig men­schliche Dozent*innen kündi­gen und ganze Stu­di­en­pro­gramme abschaf­fen. Dabei macht Ronald Purs­er eine beun­ruhi­gende Beobach­tung:

the very pro­grams best equipped to study the social and eth­i­cal impli­ca­tions of AI were being defund­ed, even as the uni­ver­si­ty pro­mot­ed the use of OpenAI’s prod­ucts across cam­pus. 

So sehr ich diese Entwick­lung per­sön­lich für prob­lema­tisch halte, so kon­se­quent ist sie, wenn man sich die Entwick­lung des Hochschul­we­sens in den let­zten 25 bis 30 Jahren anschaut: In vie­len Stu­di­engän­gen hat man hier schon länger das Gefühl, dass es nicht mehr um das eigentliche Ler­nen geht, son­dern um den Nutzen, den man daraus ziehen kann, einen Stu­di­en­ab­schluss erwor­ben zu haben.

Und da ist „echt­es“ Ler­nen halt nun mal im Weg: Es ist anstren­gend, es braucht Zeit von Ler­nen­den und Lehren­den, es kann scheit­ern, und selb­st wenn es gelingt, ergibt sich nicht unbe­d­ingt ein sofor­tiger ökonomis­ch­er Nutzen daraus. Also: weg damit. Dazu wieder Purs­er:

We are export­ing the very labor of teach­ing and learning—the slow work of wrestling with ideas, the endur­ing of dis­com­fort, doubt and con­fu­sion, the strug­gle of find­ing one’s own voice

Am trau­rig­sten finde ich, dass selb­st in den Uni­ver­sitäten der Wider­stand gegen diese Entwick­lung schwäch­er wird – erst mal natür­lich, weil viele kri­tis­che Stim­men genau aus den gefährde­ten Fäch­ern kom­men. Dann haben aber auch viele Lehrende und Ver­wal­tende an den Hochschulen selb­st in der Uni ein solch­es rein util­i­taris­tis­ches Bild ver­mit­telt bekom­men, und sehen entsprechend auch kein Prob­lem darin, das weit­er zu ver­fes­ti­gen.

Fediverse reactions

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