Bildung gilt als weiblich und stößt damit Männer ab

Nach­dem Frauen lange Zeit an US-amerikanis­chen Hochschulen mas­siv unter­repräsen­tiert waren, machen sie mit­tler­weile gut 60 Prozent der eingeschriebe­nen Studieren­den aus. (In Deutsch­land lässt sich diese Entwick­lung aktuell nicht beobacht­en, hier machen Frauen rund 51 Prozent der eingeschriebe­nen Studieren­den aus.)

Die Gründe hier­für sind vielfältig, wie Celeste Davis in ihrem Newslet­ter beschreibt: von dem höheren Anteil von Män­nern im Mil­itär über handw­erk­liche Jobs, die ein auskömm­lich­es Einkom­men bieten und auch eher von Män­nern aus­ge­füllt wer­den, bis zu höheren Krim­i­nal­ität­srat­en bei Män­nern. Doch all diese Punk­te gal­ten schon immer, während sich diese Ver­schiebung in den let­zten zehn Jahren vol­l­zo­gen hat.

Davis hat hier daher ein beson­deres Phänomen im Ver­dacht, das mal wieder auf frag­ile und wenig selb­st­be­wusste Bilder von Männlichkeit ver­weist – Male Flight:

Male flight describes a sim­i­lar phe­nom­e­non when large num­bers of females enter a pro­fes­sion, group, hob­by or industry—the men leave. That indus­try is then deval­ued.

Eigentlich entstammt dieser Mech­a­nis­mus der Forschung zu Ras­sis­mus in den USA („White Flight“), doch er lässt sich tat­säch­lich sehr gut über­tra­gen. In den USA scheint mir die Span­nung zwis­chen einem „klas­sis­chen“ Männlichkeits­bild und den Anforderun­gen der mod­er­nen Gesellschaft und ihrer Vielfalt noch um einiges stärk­er aus­geprägt zu sein als in Europa.

Für Davis geht es dabei in erster Lin­ie darum, dass Schule und Bil­dung heutzu­tage immer mehr als „weib­lich“ wahrgenom­men wer­den; und damit für „echte Män­ner“ max­i­mal unat­trak­tiv wirken, die sich selb­st in erster Lin­ie über die Abgren­zung von allem „Weib­lichen“ definieren:

School is now fem­i­nine. Col­lege is fem­i­nine. And rule if you want to safe­ly nav­i­gate this world as a man? Avoid the fem­i­nine

Es gibt jedoch eine Gruppe, die von „Male Flight“ nicht betrof­fen zu sein scheint: schwule Män­ner. Fig­ures…

Quellen

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