Rezension: Thinking in Systems von Donella H. Meadows

Das Buch, das zum ersten Mal Anfang der 1990er Jahre als Entwurf Beach­tung fand und erst nach dem Tod der Autorin 2008 erst­ma­lig offiziell veröf­fentlicht wurde, beschreibt die Grund­la­gen eines sys­temis­chen Denkens aus kom­plex­en Zusam­men­hän­gen und Wech­sel­wirkun­gen. Dabei fokussiert sich die Autorin in erster Lin­ie auf die absoluten Grund­la­gen und beschreibt ins­beson­dere die Funk­tion­sweise von Regel­sys­te­men mit mehreren In- und Out­puts.

Für die “dama­lige Zeit” war das sicher­lich in eini­gen Bere­ichen neu, aus heutiger Per­spek­tive liest es sich jedoch sehr vere­in­facht und iro­nis­cher­weise unterkom­plex. Mit­tler­weile ist das Denken über kom­plexe Sys­teme ein­fach bere­its wesentlich weit­er. Selb­st mit Blick auf den Zeit­punkt seines Entste­hens scheint mir dieses Buch ein Beispiel dafür zu sein, wie for­male Wis­senschaften wie Infor­matik oder VWL Phänomene ent­deck­en, die informelleren Wis­senschaften wie z.B. der Sozi­olo­gie schon lange bekan­nt sind – und sie dann als Neuheit verkaufen. Als Trans­fer­leis­tung sicher­lich zu würdi­gen, aber eben nicht als rev­o­lu­tionär neue Erken­nt­nis.

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