Drei Typen von Algorithmen

„Algo­rith­mus“ ist mit­tler­weile ein­er der wichtig­sten Begriffe gewor­den, wenn wir über den Ein­fluss von Tech­nolo­gie auf unsere Gesellschaft nach­denken. Dabei wird der Begriff selb­st jedoch sel­ten direkt the­ma­tisiert und bleibt auch in sein­er Ver­wen­dung unklar und nicht wirk­lich definiert. Dadurch geht ver­loren, dass es nicht nur die fast schon mythisch verk­lärten Algo­rith­men der Sozialen Medi­en und der KI gibt.

Algo­rith­men sind schon seit Jahrhun­derten fes­ter Bestandteil der Art, wie wir Men­schen unser Zusam­men­leben organ­isieren. In seinem Buch [The Eye of the Master](/the-eye-of-the-master] schlägt Mat­teo Pasquinel­li daher eine hil­fre­iche Unter­schei­dung vor, die diesen Aspekt von Algo­rith­men stärk­er her­vorhebt. Er unter­schei­det:

Mit Soziale Algo­rith­men beschreibt dabei die informellen aber fest etablierten Hand­lungs­for­men, Prak­tiken und Rit­uale, die wir Men­schen uns in jedem Kon­text geben und meist nur mündlich oder auch nur impliz­it kom­mu­nizieren.

For­male Algo­rith­men sind in erster Lin­ie math­e­ma­tisch for­mal­isierte und notierte Abläufe und Vorge­hensweisen. Sie dienen vor allem dazu, die beschriebe­nen Abläufe aus dem beste­hen­den Kon­text zu lösen und möglichst bre­it anwend­bar zu machen.

Automa­tisierte Algo­rith­men schließlich beschreiben Abläufe, die im Großen und Ganzen ohne ständi­ge men­schliche Beteili­gung funk­tion­ieren – also Maschi­nen bzw. Com­put­er, die kom­plexe Prozesse eigen­ständig durch­laufen.

Mit dieser Unter­schei­dung wird auch gle­ich die Genese automa­tisiert­er Algo­rith­men deut­lich­er, die auf sozialen und for­malen auf­bauen. Gle­ichzeit­ig zeigt sich hier eine „Aus­dün­nung“ der Abläufe im Sinne von Lor­raine Das­tons Ver­ständ­nis „dün­ner“ und „dick­er“ Regeln.

Quellen

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