Die Klimakatastrophe ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass wir immer weniger in der Lage sind einzuschätzen, was in Zukunft mit welcher Geschwindigkeit passieren wird. Wissenschaftliche Modelle und Prognosen nutzen Daten aus der Vergangenheit, um Aussagen über die Zukunft zu treffen. Dafür sind sie allerdings darauf angewiesen, dass sich die Gesetzmäßigkeiten, die diese Zukunft bestimmen nicht grundlegend verändern. Und genau das scheint im Kontext der Klimakatastrophe immer mehr einzutreten: das Ende der Welt wie wir sie kennen und modellieren können.
Das Klima der Erde ist ohnehin ein komplexes System, das wir nur mit großem Aufwand, komplexen Modellen und über Jahrzehnte und Jahrhunderte gesammelten Datenmengen ansatzweise verstehen können. Nun drohen diese Daten nahezu wertlos zu werden, weil sie einer anderen Welt entstammen. Einer Welt mit einem weitestgehend stabilen Klimasystem, das wir Menschen im 20. und 21. Jahrhundert nun nachhaltig zerstört zu haben scheinen.
Nicht nur gerät das Klima aus dem Gleichgewicht, auch die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Prozessen nehmen eine neue Gestalt an – eine Gestalt, die wir noch nicht kennen. Vielleicht haben wir Glück und diese neue Welt pendelt sich schneller wieder auf ein für uns habitables Gleichgewicht ein, als es aktuell scheint. Vielleicht geht alles aber auch noch viel schneller und uns erwarten schon bald weitere Dürren, Hitzewellen, Hochwasser und großflächige Brände.
Nun müssen wir also nicht nur weiter und noch intensiver gegen die Klimakatastrophe vorgehen, sondern auch neu lernen, sie zu verstehen und ihre Entwicklung abzuschätzen. Es wird nicht leichter …
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