Zu Fuß von Dortmund-Zentrum nach Dortmund-Holzen


Um mal wieder ein wenig mehr vor die Tür und in die Natur zu kommen, habe ich in den letzten Wochen mal ausprobiert, ob das gute alter Wandern für mich nicht eine interessante Freizeitbeschäftigung wäre. Und tatsächlich hat das bei mir gezündet. Nachdem ich mich im Urlaub auf den 12 Kilometer kurzen Weg von Preetz nach Kiel gemacht habe und dabei die goldene Schönheit der Gerstenfelder entdeckt habe, ging es diesmal auf eine etwas längere Mission direkt vor meiner Haustür: vom Dortmunder Zentrum in den Süden der Stadt, nach Holzen.

Begonnen habe ich unmittelbar am Stadewäldchen, das mich auf direktem Wege zum Westfalenpark geführt hat. Dann ging es quer durch den Westfalenpark, vorbei an den Überresten des diesjährigen PSD-Bank-Kinos zum Ausgang An der Buschmühle.

Westfalenpark und Florian
Westfalenpark und Florian

Runter vom Parkplatz an der Buschmühle ging es dann direkt an der Emscher entlang in Richtung Hörde, also im Prinzip immer am Rand des Westfalenparks entlang. Das erste der zahlreichen optischen Highlights dieser Tour waren dann die Überreste des alten Viadukts der Schlackenbahn, welche die Halden Hympendahl und Schallacker verband.

Überreste des alten Viadukts
Überreste des alten Viadukts

Von dort ging es dann auf einem Feldweg hoch auf die ehemalige Halde Schallacker, von der es dann auch schon den zweiten optischen Höhepunkt zu bestaunen gab. Nicht nur den weiten Blick über den Dortmunder Südosten, sondern auch eine unglaublich ruhige Atmosphäre, die einen gleich hat vergessen lassen, dass man sich immer noch inmitten einer Großstadt befindet. Das Ruhrgebiet ist halt einfach total grün, wenn man weiß, wo man suchen muss.

Blick von der Halde Schallacker nach Südosten
Blick von der Halde Schallacker nach Südosten
Auf der Halde Schallacker
Auf der Halde Schallacker

Zwischen riesigen Gräsern hindurch und über einen kurzen und äußerst steilen Waldweg ging es dann wieder in befestigteres Gelände, an der Emscher entlang durch das renaturierte Gebiet bis zum Phoenix-See. Man mag über der Sinnhaftigkeit solcher stadtplanerischen Maßnahmen denken, was man will, der Phoenix-See ist ein äußerst schöner und entspannter Ort geworden. Also ging es am Nordufer entlang bis zum Kaiserberg an der Ostspitze des Sees. Zahlreiche Treppenstufen später bot sich ein wunderbarer Blick über den See und auf Dortmund-Hörde, mein drittes optisches Highlight dieser Tour.

Blick auf den Phoenix-See und Hörde vom Kaiserberg
Blick auf den Phoenix-See und Hörde vom Kaiserberg

Den Kaiserberg habe ich nach einer kurzen Pause dann Richtung Süden verlassen und bin unter der B236 hindurch, über die Emscher und dann parallel zu der Bundesstraße gelaufen, bis diese dann in einen Tunnel übergeht und man über ihr ein weiteres äußerst nettes renaturiertes Gebiet betreten kann. Hier findet sich einfach ein schön asphaltierter Weg, der sicherlich ein Paradies für Inlineskater darstellt. Es fehlt hier allerdings ein wenig an größeren, Schatten spendenden Bäumen, weswegen ich dankbar war, mir keinen ganz heißen Tag für diese Tour ausgesucht zu haben.

"Auf" der B236
„Auf“ der B236

An der Kreuzung Wittbräucker und Berghofer Str. ging es dann, in blindem Vertrauen in meine Openstreetmap-Karte in den Schwerter Wald, den ich mehr oder weniger direkt durchquert habe. Ein wunderschöner Wald, der gleichzeitig wegetechnisch gut erschlossen ist, aber dennoch wild und natürlich wirkt. Hier war ich sicher nicht zum letzten Mal. Leider habe ich es hier verpeilt, Fotos zu machen…

Eigentlich wollte ich vom Ende des Schwerter Waldes dann zum Bahnhof nach Schwerte und mich wieder auf den Heimweg machen. Einer Laune folgend bin ich dann aber spontan entlang des Steinbach und der A1 in Richtung Dortmund-Holzen abgebogen, wo ich noch ein wenig landwirtschaftliche Idylle genießen durfte.

Entlang des Steinbachs nach Holzen
Entlang des Steinbachs nach Holzen
Entlang des Steinbachs nach Holzen
Entlang des Steinbachs nach Holzen

In Holzen angekommen hatte ich dann das riesen Glück, mit platten Füßen nur fünf Minuten auf einen Bus der Linie 432 warten zu müssen, der mich nach einem Umstieg in Hörde ohne größere Umstände direkt zurück in die Stadt befördert hat. Dort habe ich die Tour dann bei einem äußerst leckeren, wenn auch eher spärlichen Mittagessen auf dem kulinarischen Festival GourmetDo ausklingen lassen.

Das verdiente Mittagessen
Das verdiente Mittagessen

Die insgesamt rund 17 Kilometer durch Dortmund haben mir mal wieder klar gemacht, wie schön diese Stadt an vielen Stellen ist. Ich habe nur minimale Strecken an Hauptverkehrsstraßen zurücklegen müssen und eine unglaublich abwechslungsreiche Strecke erlebt – mit einem Schwerpunkt auf renaturierten Gebieten und dem wirklich zauberhaften Schwerter Wald. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich die Strecke gerne auf der Karte anschauen, oder sogar den GPX-Track herunterladen:

Nachdem mir diese Tour so viel Spaß gemacht hat und auch von der Länge her durchaus noch Luft nach oben ist, werde ich in den nächsten Wochen und Monaten wohl ein etwas größeres Ziel in Angriff nehmen: den Ruhrhöhenweg und seine zehn Etappen entlang der Ruhr von ihrer Quelle bei Winterberg im Sauerland bis zu ihrer Mündung in den Rhein in Duisburg. Stück für Stück will ich mir so diesen spannenden Fluss erschließen. Nicht an einem Stück, sondern eine Etappe nach der anderen…

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