Schreiben

Lesenotiz

04. Dezember 2024

Bernardino Telesio blickt im 16. Jhdt. mit modernem Blick auf den Menschen

Auch wenn die Philosophen der Ideengeschichte, die heutzutage als Kanon gelten, im Kern nie am christlichen Motiv der Unterwerfung der Welt gerüttelt haben, gab es doch ebensolche Autoren. Diese werden heute jedoch wesentlich weniger diskutiert, eben weil sie unseren grundlegenden Blick auf die Welt immer noch infrage stellen.

Lesenotiz

02. Dezember 2024

Wissenschaftliche Revolution im Kern eine pragmatische Wende

Die „wissenschaftliche Revolution“ gilt gemeinhin als der Übergang zu harter und sicherer Wissenschaft, die strenge Messung und Logik an die Stelle hypothetischer Argumentation und allgemeinen Aberglaubens stellt. In ihrem Buch Rules zeigt Lorraine Daston jedoch, dass diese Wende eher pragmatisch war:

Lesenotiz

30. November 2024

Rassismus entstand um Sklaverei zu rechtfertigen

Ein zentrales Element der westlichen Ideengeschichte sind die Spannungen zwischen positiven menschlichen Werten wie göttlich geforderter „Moral“ oder menschlich inhärenter „Vernunft“ und dem Streben danach, nicht nur die Natur, sondern auch andere Menschen zu unterwerfen.

Lesenotiz

28. November 2024

Algorithmen ersetzen Paradigmen als dominante Form von „Regeln“

Auf den ersten Blick scheint uns der Begriff „Regel“ relativ klar zu sein. Doch in ihrem Buch Rules: A Short History of What We Live By zeigt die Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston auf, dass wir hier mindestens drei Bedeutungen unterscheiden müssen. Zudem hat sich auch die Gewichtung dieser drei Ebenen verändert:

Lesenotiz

27. November 2024

Kanon-Philosophen konnten Neues einbauen ohne Altes zu zerstören

Ein grundlegendes Problem bei unserem Verständnis von Geschichte ist, dass wir sie nur im Rückblick verstehen können und dazu neigen, die heutige Situation als notwendiges Produkt dieser Geschichte zu verstehen und alles andere als ebenso notwendige Zwischenschritte. Dasselbe gilt auch für die Ideengeschichte.

Lesenotiz

25. November 2024

Aufklärung löst Trennung zwischen Mensch und Natur nicht auf

Im Gegensatz zur gängigen Interpretation führte die Aufklärung nicht zu einer Ablösung religiöser Ideale und Weltvorstellungen. Sie nahm lediglich das etablierte christliche Weltbild und änderte das rechtfertigende Narrativ.

Lesenotiz

13. November 2024

Klassische Ökonomie ist eng mit Religion verwandt

In seinem Buch _Unterwerfung_ skizziert Phillip Blom den kapitalistischen Markt als die aktuell dominierende Form, mit deren Hilfe wir Menschen rechtfertigen, uns die Welt zu unterwerfen. Er sieht dabei insbesondere die neoliberale Ökonomie in der besten Tradition der westlichen Kanon-Philosophie – geübt darin, fundamentale Widersprüche rhetorisch zu überdecken.

Lesenotiz

11. November 2024

Unterwerfung unter die Maschinen ist logische Konsequenz des westlichen Weltbildes

Wenn wir auf die Entwicklung des westlichen Weltbildes der letzten 2000 Jahre blicken, ist es letztlich nur folgerichtig, dass wir Menschen uns in den letzten rund 250 Jahren immer mehr den Maschinen untergeordnet haben. Und es überrascht auch nicht, dass es mittlerweile en vogue ist, die Zukunft der Menschheit in einer Art Symbiose mit den Maschinen zu sehen.

Lesenotiz

09. November 2024

Fokuspunkte der Unterwerfung

In seinem Buch „Unterwerfung“ arbeitet Phillip Blom heraus, wie sich die Idee der Unterwerfung durch die westliche Ideengeschichte zieht. Dabei beschreibt er unterschiedliche Kristallisationspunkte dieser Ideologie, die sich historisch gegenseitig abgelöst haben.

Lesenotiz

05. November 2024

Unsere technologische Infrastruktur ist fragil

Im Sommer 2024 setzte ein Bug in der Software Crowd Strike weltweit unzählige Server außer Gefecht und legte damit unter anderem den globalen Flugverkehr lahm. Für Ed Zitron ist dieses Ereignis ein weiteres Zeichen für den grundlegenden Denkfehler, dem die Technologiebranche insbesondere im Silicon Valley unterliegt:

Lesenotiz

02. November 2024

Der Kapitalismus braucht Bullshit Jobs um Umverteilung zu legitimieren

Gehälter für Bullshit Jobs sind letztlich ähnlich wie klassische Sozialleistungen ein stabilisierendes Element des Kapitalismus, dass aber auch immer weiter erodiert.

Lesenotiz

30. Oktober 2024

KI verhindert Lernen und zerstört Kompetenz

Die Kunst ist ein Bereich, in dem man besonders gut über die Unterschiede zwischen menschengemachten und maschinell generierten Artefakten nachdenken kann.

Lesenotiz

28. Oktober 2024

Dem Kapitalismus reicht Mittelmaß

Die Mittelmäßigkeit der KIs bedient genau die Mittelmäßigkeit, an die wir uns im Kapitalismus gewöhnt haben, und ist bei den vielen Bullshit Jobs im Grunde auch schon fast egal.

Lesenotiz

25. Oktober 2024

Ständiger Krieg und Zersplitterung trieben Innovation in Europa

Den Entwicklungsschub, den Europa in der frühen Neuzeit nahm, erklärt Philipp Blom mit der spezifischen politischen Landschaft auf dem Kontinent.

Lesenotiz

23. Oktober 2024

Bei Konsumgütern gibt es keinen gemeinsamen europäischen Markt

Es ist gefühlt schon ein halbes Leben her, dass ich meine Zeit damit verbracht habe, mir die Europäische Integration im Alltagsleben der Menschen wissenschaftlich anzuschauen. In seinem Krautreporter-Artikel Warum Produkte in anderen Ländern oft besser sind macht Gabriel Yoran jetzt noch eine spannende Perspektive auf, die unmittelbar an die Gedanken in meiner Diss anschließt.