BarCamp Köln 2015: Blogs, 2005 und #refugeeswelcome


Eines der schönen Dinge daran, wieder im Ruhrgebiet zu wohnen, ist die Möglichkeit, regelmäßig BarCamps besuchen zu können, ohne gleich in Bahntickets und ein Hotel investieren zu müssen. Nach dem barcamp.ruhr 8 im März in Essen und dem stARTcamp RuhrYork 2015 im Juni in Dortmund ging es dieses Wochenende am Samstag wie am Sonntag zum BarCamp Köln. Mit gut zwei Stunden Anreisezeit, die zum Teil der Lage der Location am Rande der Domstadt geschuldet waren, war das zwar nicht ganz so komfortabel und direkt um die Ecke, aber was tut man nicht alles für zwei inspirierende Tage…

Samstag: Von Local Commerce über Familie 2.0 zu Karriere-SEO

Nach einer für 200 Teilnehmer überraschend disziplinierten Vorstellungsrunde ging es dann auch gleich los mit der ersten Session. Aus dem bunten Repertoire habe ich mich für eine Diskussionsrunde entschieden, bei der es um Möglichkeiten ging, den lokalen Einzelhandel im Internet zu stärken. Das von Andreas Pilz vorgestellte Konzept, mit der Hilfe einer Online-Plattform und Fahrradkurieren die Lieferung am gleichen Tag für Nürnberg zu realisieren war zwar durchaus spannend, die Diskussion beschränkte sich dann aber leider darauf, warum lokale Einzelhändler so selten bereit sind, sich auf entsprechende Initiativen einzulassen. Das mag aus der Sicht derer, die solche Konzepte verkaufen interessant sein, ließ aber die für mich eher interessante Sicht der Kunden vollkommen außen vor.

Im Anschluss habe ich meine Session zum persönlichen Wissensmanagement wieder gehalten, die schon in Essen auf äußerst positive Resonanz gestoßen war. Dabei ging es darum, den stetigen Strom an Informationen, dem wir mittlerweile ausgesetzt sind, zu kanalisieren und für uns nutzbar zu machen.

Es folgte ein Einblick in die Produktion schöner eBooks, moderiert von der eBookerei und eine schöne satirische Aufarbeitung der Familie 2.0 – dem (nicht immer) friedlichen Nebeneinander von Tochter und Mutter auf Facebook, bei Twitter und sonstwo im Netz – von Ilse und Carline Mohr. Dann ging es wieder zu einem klassischeren BarCamp-Thema, kostenlosen Tools für das Monitoring von Themen und der Performance des eigenen Content Marketing. Welche interessanten Tools Stefan Evertz (@hirnrinde) vorgestellt hat, habe ich allerdings leider vergessen, da DO Note meine Notizen verschluckt hat…

In den letzten beiden Sessions des Tages ging es um ein Thema, das für mich ja gerade aktuell ist: Die berufliche Positionierung im Internet und wie eine entsprechende Präsenz der Karriere förderlich genutzt werden kann. Die erste entsprechende Session hielten Lars Hahn (@DerLarsHahn) und Christian Müller (@sozialpr) unter dem spannenden Titel Karriere-SEO und zeigten drei Niveaus entsprechender Aktivitäten auf: minimal, professional und maximal. Im Anschluss diskutierten Christina Wunder (@christinawunder) und Daniela Sprung (@bloggerabc), wie sich speziell Blogs für die berufliche Positionierung nutzen lassen – ein Thema, das mich auch am Sonntag noch begleiten sollte.

Sonntag: Blogging, Blogging, Blogging

Am Sonntag stand für mich das das Thema Blogging im Mittelpunkt. Die Einführung in das Onlineshop-System  WooCommerce von Daniel Bär (@danielbaer) und meine eigene Session zur Gestaltung digitaler Räume, die ich auch schon verbloggt habe (Teil 1: Was ist Raum? und Teil 2: Vier Dimensionen des sozialen Raums) fielen noch ein bisschen raus, aber die Session zur Positionierung von Blogs von Christopher End (@end_phase) und die hervorragenden Fotografie-Tipps für Blogger von Marc Eckert (@tippling) vervollständigten für mich den ungeplanten inhaltlichen Schwerpunkt. Den entspannten Abschluss bildete dann eine von Giulia Nemann (@music_delights) initiierte „Diskussion“ zum Thema Binge Watching von „TV-„Serien auf Plattformen wie Netflix oder Watchever, die allerdings schnell in eine Serien-Empfehlungs-Session ausartete. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was ich mir nach Dr. House anschaue.

Die Foto-Session hat dazu geführt, dass ich gestern und heute schon viel mit meiner Kamera herumgespielt habe, um die ganzen neuen Informationen zu Blende, Verschlusszeit und ISO gleich praktisch auszuprobieren. Auch mit der Nachbearbeitung von Fotos habe ich mich schon wieder ein wenig auseinandergesetzt und ich vermute, hier wird es in Zukunft immer wieder auch mal Fotos von mir zu sehen geben.

In der Session zur Positionierung von Blogs war ich nicht ganz unschuldig daran, dass sich die Diskussion schnell darum gedreht hat, welche Funktion ein Blog eigentlich für den Bloggenden übernimmt: Soll es helfen, sich als Experte für ein Thema zu positionieren und in erster Linie Informationen zu dem Thema bereitstellen, oder eher dem Selbst-Ausdruck dienen und bunt, frei von der Leber weg und persönlich (nicht privat!) gestaltet sein? Katja Evertz (@katjazwitschert) und mir kam dabei unabhängig voneinander der Slogan Blogging like it’s 2005 in den Kopf, zu dem es demnächst auf dem Weltenkreuzer – meinem Like-it’s-2005-Blog – noch mehr zu lesen geben wird.

Fazit: Jedes BarCamp ist anders und #refugeeswelcome

Auch wenn das Format in jeder Stadt dasselbe ist, zeichnet sich jedes BarCamp durch eine eigene Atmosphäre aus. Während die Oldenburger BarCamps sehr familiär und gemütlich waren, das Hannoveraner eher business-like daherkommt und im Unperfekthaus in Essen einfach alles entspannt und kreativ wirkt, ist das Kölner etwas schwerer einzuordnen: Von den Sessions her fand ich es sehr praktisch, sehr konkret und gerade mit meinem Thema Blogging ziemlich bodenständig. Durch die Location in den Räumen des IT-Dienstleisters QSC war die Atmosphäre aber irgendwie sehr kühl und steril. Immerhin wurde dies durch die durchweg entspannte und offene BarCamp-Meute ausgeglichen. Das zeigte sich besonders am ersten Tag, als mehrere Sessions sich mit der aktuellen Lage in Sachen Flüchtlinge auseinandergesetzt haben und auch flux eine Spendenbox aufgestellt wurde.

Es bleibt ein äußerst nettes und inspirierendes Wochenende und die Erkenntnis, dass auch die Kölner barcampen können. Ein herzlicher Dank geht an das Orga-Team und die zahlreichen Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nach wie vor nicht möglich wäre. Mein besonderer Dank geht an den Kaffeesponsor Sonntagmorgen, deren Kaffee ich sogar ohne Milch nicht nur erträglich sondern wirklich lecker fand.

QSC AG (Location-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
Sijox (Premium-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
sparhandy (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoelnachtung! THE LAB (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
BVCM Bundesverband für Community Management (gehört zu den Basis Sponsoren BarCamp Köln 2015) #barcampkoelnsonntagmorgen (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
Delinat (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoelnCarsten Rossi (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
VICO Research & Consulting (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoelnJobportal REWE Digital (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln

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